Begriff: Programmmusik

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Beschreibung:

Unter Programmmusik versteht man (hauptsächlich) Instrumentalmusik für Orchester oder Soloinstrumente mit einem außermusikalischen Inhalt. Dieser kann durch einen Titel oder ein detailliertes Programm mitgeteilt werden – was jedoch nicht immer der Fall ist: In diesem Fall spricht man von sog. geheimen Programmen, welche Raum für vielfältigste Deutungen lassen (z.B. die späten Sinfonien Gustav Mahlers).

Das Programm besteht vorzugsweise aus einer Folge von Handlungen, Situationen, Bildern oder Gedanken, welche die Fantasie des Komponisten anregen und die des Hörers in eine bestimmte Richtung lenken. Im Gegensatz zur „absoluten Musik“, die frei von außermusikalischen Vorstellungen ist und Empfindungen und Gefühle nicht über die Vortragszeichen hinaus verbalisiert, bedient sich die Programmmusik dreier Möglichkeiten, Außermusikalisches durch Musik darzustellen:


  • Wiedergabe von Höreindrücken durch akustische Imitation. So wählt beispielsweise Antonio Vivaldi in op. 8 den tiefsten Ton der Geige in raschen Sechzehnteln, um das dunkle Rollen des Donners nachzuahmen.
  • Tonsymbolische Darstellung von visuellen Sinneseindrücken (Tonmalerei) und Assoziationen. Antonio Vivaldi beispielsweise zeichnet in op. 8 die Flucht des gejagten Wildes und seinen Tod als raschen Lauf, der in der Tiefe (am Boden) endet.
  • Darstellung von Gefühlen und Stimmungen durch die volle Ausgestaltung der absolut-musikalischen Vortragszeichen (z.B. die Sinfonische Dichtung „Drapa – über den Tod Edvard Griegs“ des dänischen Komponisten Rued Langgaard).


Letzte Änderung am 9. Dezember 2009