Lebenslauf von Isaac Albéniz

Bild von Isaac Albéniz Isaac Manuel Francisco Albéniz wurde am 29. Mai 1860 in Camprodón in der Provinz Gerona geboren. Das Wunderkind gab mit vier Jahren sein erstes Konzert in Barcelona. Als Sechsjähriger ging er mit seiner Mutter nach Paris, um bei Antoine François Marmontel Klavier zu studieren. Er konnte aber am dortigen Konservatorium keinen Studienplatz bekommen, weil er noch zu jung war. Trotzdem erhielt er einige Monate Privatunterricht bei Marmontel. Dann kehrte er nach Spanien zurück. In dieser Zeit komponierte er sein erstes Werk „Marcha“.

1868 zog die Familie nach Madrid um, wo Isaac Albéniz am dortigen Konservatorium zu studieren anfing. 1872/73 verließ er Spanien und fuhr als blinder Passagier nach Amerika. Mit seinem Klavierspiel hielt er sich auf dieser Reise mehr schlecht als recht über Wasser und kehrte im Jahr 1875 nach Spanien zurück. In den Städten Valencia, Barcelona und Salamanca gab er Konzerte, um seinen Lebensunterhalt weiterhin zu bestreiten.

1876 ging er zum Studium zu Louis Maas (Klavier) und Salomon Judassohn (Komposition) nach Leipzig. Er erhielt ein königliches Stipendium, um ab dem Jahr 1879 am Konservatorium in Brüssel bei Louis Brassin, Auguste Dupont und F. Gevaert weiter zu studieren. Im gleichen Jahr gewann er den 1. Preis beim dortigen Klavierwettbewerb.

1880 reiste Albéniz in der Hoffnung Franz Liszt zu treffen nach Budapest. Ob dieses Treffen tatsächlich stattfand, ist nicht überliefert. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1883 heiratete er Rosita Jordana. Das Paar bekam drei Kinder, darunter Laura, die später eine bedeutende Malerin wurde. Bis zum Jahr 1885 lebten sie in Barcelona. Hier machte er die Bekanntschaft des Komponisten Felipe Pedrell. Pedrell, ein überzeugter Nationalist, setzte sich dafür ein, dass spanische Komponisten „spanische Musik“ schreiben sollten. Für Albéniz, der mit dem Stil der europäischen Musik eines Schuberts, Chopins, Liszts, Brahms' u.s.w. vertaut war, hinterließ die Idee von Pedrell einen tiefen Eindruck.

Das Ehepaar Albéniz zog 1885 nach Madrid. Hier arbeitete er als angesehener Pianist und Klavierlehrer. Sein Klavierspiel wurde oft mit dem eines Franz Liszt und Anton Rubinstein verglichen. Aber die Konkurrenz war groß: Es gab in jenen Jahren viele begnadete Kollegen und Kolleginnen, wie Ignaz Paderewsky, Teresa Carreno, Sophie Menter usw., um nur einige zu nennen, die im Rampenlicht standen.

Konzertreisen führten Albéniz in den folgenden Jahren nach England, Deutschland, Österreich und Belgien. Er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Die meiste Zeit hielt er sich aber 1890–93 in London auf, wo ihm 1893 eine Dauerstellung angeboten wurde, die er ablehnte. Er schrieb in dieser Zeit sehr viele Klavierwerke und u.a. die Oper „Pepita Jimenez“ (nach einem Roman von Juan Valera), die in mehreren europäischen Städten aufgeführt wurde.

1894 zog er nach Paris, wo er mit bekannten Musikerpersönlichkeiten wie Vincent d'Indy, Paul Dukas, Ernest Chausson, Gabriel Fauré, César Franck u.v.m. zusammentraf. Durch deren Einfluss änderte sich sein Kompositionsstil. Private Sorgen, seine Nierenerkrankung, die Erkrankung seiner Frau und der Tod eines seiner drei Kinder führten zu einer Wende in Albéniz' Leben.

1903 zog die Familie nach Nizza. In dieser Zeit zwischen 1905-09 komponierte er sein bedeutenstes Klavierwerk „Iberia“. In Cambô-les-Bains in den französischen Pyrenäen, seinem letzten Wohnort, starb Isaak Albéniz am 18.5.1909. Sein Leichnam wurde nach Barcelona überführt und dort auf dem Friedhof Montjuic beigesetzt.

Isaac Albéniz gilt neben Manuel de Falla und Enrice Granados als einer der wichtigsten spanischen Komponisten. Er war Begründer des spanischen Nationalstils. Beeinflusst durch den Impressionismus, aber noch der Romantik verhaftet, gilt sein Schaffen hauptsächlich der Klaviermusik. Sein Hauptwerk ist „Iberia“ für Klavier.



Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes
Letzte Änderung am 28. Dezember 2007