Eugen d'Albert (1864-1932)

Die toten Augen

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Die toten Augen
Entstehungszeit: 1912/13
Uraufführung: 5. März 1916 in Dresden
Bemerkung: Bei der Berliner Erstaufführung (26. Oktober 1916) wurde der Text des Schlusses dahin geändert, dass Galba nicht von Arcesius erwürgt wird, sondern sich dem Eifersüchtigen durch die Flucht entzieht. Diese Fassung wird häufig beibehalten.

Zur Oper:

Art: Bühnendichtung in einem Vorspiel und einem Akt
Libretto: Hanns Heinz Ewers und Marc Henry
Sprache: deutsch
Ort: Jerusalem
Zeit: Palmsonntag, von Sonnenauf- bis -untergang

Personen:

Der Hirt : (Tenor)
Der Schnittner : (Bariton)
Der Hirtenknabe : (Sopran)
Arcesius : römischer Gesandter in Jerusalem (Bariton)
Myrtocle : seine Frau (Sopran)
Aurelius Galba : römischer Hauptmann (Tenor)
Arsinoe : Myrtocles Sklavin (Sopran)
Maria von Magdala : (Alt)
Ktesiphar : ägyptischer Wundarzt (Tenor)
Weitere: vier jüdische Frauen, vier Juden, Sklaven, Volk

Handlung:

Prolog: In einer hügeligen, hellen Landschaft kehren Schnitter vom Felde heim, und Hirten suchen nach einem verlorengegangenen Lämmchen.
1. Akt: Auf einer Anhöhe vor Jerusalem zwischen Sonnenaufgang und -untergang des Palmsonntags. Der römische Senator Arcesius, hässlich von Gestalt und Angesicht, hat die wunderschöne, blinde Griechin Myrtocle zur Gemahlin. Sein edles zartfühlendes Wesen lässt die blinde Frau glauben, dass ihr Mann ihr an Schönheit ebenbürtig sei. Erfüllt von dem ständigen Verlangen, den Geliebten einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen, hört sie nun, dass Jesus, von dem die Kunde geht, er könne Tote auferwecken und Blinde sehend machen, in Jerusalem einziehen werde. Sie eilt ihm entgegen und fleht ihn an, sie zu heilen. Das Wunder vollzieht sich, aber der Heiland verkündet ihr: "O Weib, wahrlich ich sage dir, ehe die Sonne zur Neige geht, wirst du mir fluchen". Während sie entzückt über ihre eigene Schönheit und rasend vor Glück in ihr Haus eilt, um sich für ihren Geliebten zu schmücken, kommt Arcesius mit dem Hauptmann Galba des Weges daher. Arcesius hört von der Heilung der Blinden und verbirgt sich, um ihr in seiner abschreckenden Hässlichkeit nicht vor die Augen zu treten. Myrtocle hält nun den schönen Galba für ihren Gemahl und wirft sich ihm in die Arme. Galba liebt sie schon seit längerer Zeit, und da sie sich jetzt leidenschaftlich an ihn schmiegt, vermag er nicht zu widerstehen und erwidert ihre Küsse. Außer sich vor Wut über den treulosen Freund, stürzt Arcesius hervor, wirft sich über Galba und erwürgt ihn in sinnloser Eisersucht. Myrtocle steht, starr vor Entsetzen, neben Galbas Leiche, von dem flüchtenden Gatten allein gelassen. Durch ihre Sklavin Arsinoe erfährt sie die traurige Wahrheit. Da flucht sie dem Manne, der das Wunder an ihr vollbracht hat, und schaut todestraurig in die Sonne, bis das Licht ihrer Augen abermals erlischt. Arcesius kehrt zurück; in banger Hoffnung, dass sich ihre Liebe nun wieder ihm zuwenden und die Welt ihrer Träume von neuem erstehen werde, geleitet er die Hilflose in sein Haus.
Letzte Änderung am 30. April 2006

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