Lebenslauf von Joseph Beer

Bild von Joseph Beer Ausbildung an der Wiener Musikhochschule. Ballettdirigent. Erster Erfolg mit "Der Prinz von Schiras", Operette von Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda (UA Zürich 1934; Wr. EA im Theater a.d. Wien 1934; zahlreiche weitere Aufführungen an anderen Musiktheatern Europas). 1937 "Polnische Hochzeit", Operette von Alfred Grünwald und F. Löhner-Beda. 1938 Flucht nach Paris, ab 1940 nach Nizza. Komponierte er als "Ghostwriter" unter falschem Namen in einem Versteck ohne Klavier und ohne andere Hilfsmittel und überlebte mit dem Erlös seiner verkauften Kompositionen. Seine Eltern und die Schwester wurden im KZ Auschwitz ermordet. 1949 Zürich: UA "Stradella in Venedig", Oper von Laszlo Lakatos. Musikstudium an der Sorbonne schloss er mit einer Arbeit über Skrjabin. Angewidert vom Umstand, dass in der Musikwelt kaum eine Entnazifizierung stattgefunden hatte, zog er sich immer mehr zurück. Seine Kompositionen ließ er nicht mehr aufführen: "La Polonaise" ("Die Polin von Napoleon", Singspiel 1975); "Mitternachtssonne" (komische Oper, 1987). Nach seinem Tod bemüht sich seine Tochter, die Sängerin Béatrice Beer, um das Werk ihres Vaters.



Beitrag von Andreas Sperlich
Letzte Änderung am 27. Juni 2004