Jan Willem Frans Brandts-Buys (1868-1933)

Die Schneider von Schönau

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Die Schneider von Schönau
Titel englisch: The Tailors of Schonau
Entstehungszeit: 1916
Uraufführung: 1. April 1916 in Dresden (Hofoper)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 120 Minuten
Erstdruck: Mainz: B. Schott's Söhne, 1916
Bemerkung: Mit mehr als 1000 Aufführungen erlebte Brandts-Buys mit dieser Oper seinen ersten internationalen Erfolg.
Zusatzinformationen: Eintrag bei WorldCat

Zur Oper:

Art: Komische Oper in 3 Akten
Libretto: Bruno Warden und Ignaz Michael Welleminsky
Sprache: deutsch
Ort: im Schwarzwald
Zeit: um 1830

Personen:

Veronika Schwälble: eine reiche und junge Witwe (Sopran)
Florian: ein Handwerksbursche (lyrischer Tenor)
Christian Folz: Uhrmacher und Bürgermeister von Liebenzell (Bass-Buffo)
Tobias Kälble: Schulze in Schönau (Bariton)
Kaspar Wiegele: Schneider von Schönau (Tenor-Buffo)
Melchior Biegele: Schneider von Schönau (Tenor-Buffo)
Balthasar Ziegele: Schneider von Schönau (Spiel-Bariton)
Michele: Schneiderlehrbube (Mezzosopran)
Tonele: Schneiderlehrbube (Mezzosopran)
Heinele: Schneiderlehrbube (Alt)
Weitere: Gemeindediener, Bürger und junges Volk

Handlung:

In Liebenzell, einer Kleinstadt im Schwarzwald, spielt die junge Witwe Veronika Schwälble nach angemessener Wartezeit mit dem Gedanken, sich wieder zu verheiraten. Noch hat der Zahn der Zeit nicht an ihr genagt, aber langsam verlangt das Herz seinen Tribut und es tut not, wieder nach einem Lebenspartner Ausschau zu halten, bevor der Zug abgefahren ist. In Gedanken lässt sie die Bewerber um ihre Gunst Revue passieren. Es sollte ein Kandidat sein, der beruflich etwas darstellt und ihr im Alter ein sorgenfreies Leben bieten kann.

In vorderster Reihe stehen drei im Nachbarort ansässige Schneidermeister, die ihr Handwerk wohl verstehen. Es sind die Herren Kaspar Wiegele, Melchior Biegele und Balthasar Ziegele, die sich optisch und wirtschaftlich kaum voneinander abheben und ihr deshalb die Wahl so schwer machen. Sie kann sich für keinen so recht entschließen. Als Retter in der Not erscheint der flotte Handwerksbursche Florian, der heimlich selbst ein Auge auf die attraktive Witwe geworfen hat, aber die Katze noch nicht aus dem Sack gelassen hat, um das Schwälble zu fangen.

Listig schlägt er vor, einen Wettbewerb zu veranstalten. Es soll von den drei Schneidermeistern derjenige der Sieger sein, der am schnellsten einen Anzug für ihn geschneidert hat. Die Konditionen werden ausgehandelt und die Startzeit festgelegt. Alle drei beeilen sich und sind zur gleichen Zeit fertig. Die Argumente zur Siegerehrung werden auf den Anzug ausgedehnt, der am besten passt. Die Anprobe ergibt, dass jedes Kleidungsstück wie angegossen sitzt und nach der neuesten Mode geschneidert ist. Der Wettbewerb ist ins Leere gelaufen.

Florian hat es geschickt verstanden, die handwerkliche Seite der drei Meister vorteilhaft zu präsentieren und ihre handwerklichen Fähigkeiten ins rechte Licht zu rücken, so dass sich keiner ungerecht behandelt sehen oder übervorteilt fühlen muss. Um nun zu einer Entscheidung zu gelangen, bekommen die drei eifrigen Meister die Augen verbunden und sollen blinde Kuh spielen. Sie sind aufgefordert, nach dem Schwälble zu haschen, und wer sie zuerst zu packen kriegt, soll als Sieger gelten.

Veronika hat aber umdisponiert und alle Überlegungen, die auf wirtschaftliche Vorsorge ausgerichtet waren, in den Wind geschrieben. Ihre Wahl fällt auf Florian und im Nebenzimmer wartet bereits der Bürgermeister, um die beiden zu trauen. Als die drei Schneiderlein merken, dass sie hereingelegt wurden, geraten sie in Zorn. Sie sollen es mit Humor nehmen, denn gewinnen hätte doch ohnehin nur einer können. Und Hass und Missgunst hätte den Frieden in ihrem schönen Städtchen gewaltig gestört, stellt der Bürgermeister fest und so den Frieden wieder her.

Letzte Änderung am 29. September 2013
Beitrag von Engelbert Hellen

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