Benjamin Britten (1913-1976)

The Prince of the Pagodas

(Der Prinz der Pagoden)

Allgemeine Angaben zum Ballett:

Titel: The Prince of the Pagodas
Titel deutsch: Der Prinz der Pagoden
Widmung: "To Imogen Holst and Ninette de Valois"
Entstehungszeit: 1956
Uraufführung: 1. Januar 1957 in London (Royal Ballet Covent Garden)
Dirigent: Benjamin Britten
Choreografie: John Cranko
Bühnenbild: John Piper
Kostüme: Desmond Heely
Besetzung: Orchester
Spieldauer: ca. 125 Minuten
Erstdruck: Boosey & Hawkes
Opus: op. 57

Zum Ballett:

Art: Ballett in drei Akten
Libretto: John Cranko

Personen:

Der Kaiser
Prinzessin Rose
Prinzessin Epine
Der Prinz der Pagoden
Der Narr
Der König des Nordens
Der König des Ostens
Der König des Westens
Weitere: diverse Symbolfiguren

Handlung:

Chapter 1 Synopsis
Chapter 2 The Emperor divides his realm
Chapter 3 Arrival of thr Kings
Chapter 4 Pricess Epine
Chapter 5 Princess Rose
Chapter 6 Epine snatches the crown

Chapter 7 Synopsis
Chapter 8 Rose has visions of the Kings and Epine
Chapter 9 Rose rejects the King of the North
Chapter 10 Rose rejects the Kings of the East and West
Chapter 11 Rose rejects the King of the South
Chapter 12 The visions continue
Chapter 13 The Salamander-Prince
Chapter 14 Rose and the Prince

Chapter 15 Synopsis
Chapter 16 Epine has seized the throne
Chapter 17 Clouds
Chapter 18 Coutiers
Chapter 19 Rose and the Prince
Chapter 20 Epine and the Kings
Chapter 21 Hand-to-hand combat
Chapter 22 Rose and the Prince
Chapter 23 Celebration

Der Ablauf der Tänze hält sich an die Inszenierung von Covent Garden gemäß Tondokument aus dem Jahre 1990 und kann zu anderen Inszenierungen variieren.

Handlung:

1. Akt: THE COURT

Der Kaiser eines nicht genannten Reiches, in welchem man Renaissance-Kostüme trägt, hat zwei Töchter im heiratsfähigen Alter. Belle Rose ist gutmütig und Belle Epines Charakter ist missraten, möglicherweise infolge falscher Erziehung durch den Vater. Beide möchten den Thron in Besitz nehmen, wenn der alte Kaiser einmal stirbt. Seine Tanzkünste - wenn auch etwas wackelig auf den Beinen - beweisen allerdings, dass es noch ein Weilchen dauern wird, bis er diese Welt verlassen wird. Der zuschauende Hofstaat hat teilweise Affengesichter, was der Ballettbetrachter eher symbolisch verstehen sollte.

Die beiden Töchter können mit anspruchsvollen Kandidaten aufwarten, die um ihre Hand anhalten. Da wäre zunächst Belle Epine, die umworben wird von den Königen der vier Himmelrichtungen. Der fremde Herrscher, der weite Brokatkleider trägt und einen Spiegel dabei hat, muss der König des Ostens sein, während derjenige, der aussieht wie ein Indianer, der westlichen Hemisphäre angehören könnte. Die fremden Könige verneigen sich vor dem Herrscher und liefern dann ihr gekonntes Solo ab. Die Siegerehrung muss verschoben werden, weil nicht festzustellen ist, wer gewonnen hat.

Prinzessin Belle Rose, deren Gesichtsausdruck lieblicher ist als der ihrer Stiefschwester, hat auch einen Anbeter, ein Exot aus dem Land der Pagoden. Dieser bewirbt sich um die Hand der Schönen, weil er den Thron auch gern in Besitz nehmen möchte.

Eine bedeutsame Figur bei Hofe ist der Narr. Diesen muss man sich ganz anders vorstellen, als den komischen Alten aus der Verdi-Oper Rigoletto. Er trägt rotgelb geflammte Hosen, dass man zunächst denken könnte, er sei der Feuersalamander, was aber nicht stimmt, denn dieser kommt erst im zweiten Akt vor. Der Narr hat einen positiven Charakter und ist intelligent, weshalb er bei Hofe eine beratende Funktion inne hat. Er steht auf der Seite des Guten, wovon Belle Rose und der Prinz der Pagoden nachhaltig profitieren.
2. Akt: THE OTHER LAND

Prinzessin Belle Rose und der Prinz der Pagoden buchen erst einmal einen Urlaub. Die herumstehenden Pagoden lassen vermuten, dass es sich um Bali handeln könnte. Das Vergnügen ist nicht ungetrübt, denn die beiden stoßen auf Kampfeslust der Einheimischen und allerhand Widerwärtigkeiten der seltsamsten Art. Belle Rose läuft mit einer Augenbinde herum. Es geschieht sogar, dass der Prinz in einen Salamander verwandelt wird, ohne dass der Ballettbetrachter Ursachen und Motive erfährt. Das Missgeschick ist jedoch nicht endgültiger Natur. So wie das bei Fröschen in anderen Märchen passiert, kann der Prinz durch einen herzhaften Kuss seiner Umworbenen die menschliche Gestalt wiedererlangen. Das passiert aber erst im folgenden dritten Akt.
3. Akt: THE COURT

Zu Hause bei Hofe geht es drunter und drüber. Der alte Kaiser wird im Rollstuhl herumgeschubst, denn Elpine möchte endlich Kaiserin werden. Die Könige der vier Himmelsrichtungen betrachten den Prinzen der Pagoden als Eindringling. Dieser gewinnt den unausweichlichen Kampf gegen alle vier, weil er von den guten Wünschen des Narren begleitet wird. Man kann davon ausgehen, dass Prinzessin Epine, die ihren alten Vater denkbar schlecht behandelt hat, des Hofes verwiesen worden ist, denn im Schlussbild der beiden Lieblinge im Krönungsornat glänzt sie durch Abwesenheit. Der sympathische Narr verbeugt sich ebenfalls und lässt unter seiner Führung auf eine glücksträchtige Regierungszeit hoffen.

Beschreibung:

Brittens einzige Ballettpartitur überzeugt, dass der Komponist das Sujet vollkommen beherrscht. Die Dauer des Handlungsballetts erstreckt sich über zwei Stunden und hat ein Äquivalent in Werner Henzes „Undine“. Ballettmusiken der Moderne in diesem Ausmaß sind selten, gibt es aber noch bei Prokofieff, Khatchaturian, Schtschredin, Slonimsky und dem Bulgaren Krassimir Kyurkchiisky.

Brittens Musik ist einfallsreich und den einzelnen ständig wechselnden Situation intelligent angepasst. Der Kompositionsstil bleibt englisch konservativ.
Letzte Änderung am 1. Juni 2007
Beitrag von Engelbert Hellen

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