Lebenslauf von Richard Franck

Bild von Richard Franck Der Sohn des Komponisten Eduard Franck (1817-1893) studierte nach dem Abitur Klavierspiel und Komposition am Sternschen Konservatorium in Berlin, sodann am Konservatorium in Leipzig bei Reinecke, Wenzel, Jadassohn, Richter und Rust, daneben widmete er sich philosophischen Studien an der Universität. Schon bald nach seiner Ausbildung erwarb Richard Franck Ansehen als Konzertpianist. 1880 wurde er als Lehrer an die Allgemeine Musikschule in Basel berufen, ab 1883 wirkte er in Berlin an der Kullakschen Akademie, danach in Magdeburg und von 1887 bis 1890 wieder in Basel. 1900 wechselte Richard Franck nach Kassel, wo er 1903 Königlich Preußischer Musikdirektor wurde. Ab 1910 lehrte Franck am Konservatorium in Heidelberg Klavier, Chorgesang und Musikästhetik.

Zahlenmäßig bilden Klavierstücke den Schwerpunkt der kompositorischen Tätigkeit von Richard Franck. Gleichwohl erweist sich seine schöpferische Vielfalt vor allem in seinen kammermusikalischen und Orchesterwerken sowie in den Solokonzerten. Hervorzuheben sind die Klaviertrios op. 20 und op. 32, die Violin- und Cellosonaten und die 1895 von Willem Mengelberg uraufgeführte Ouvertüre "Wellen des Meeres und der Liebe" op. 21, Richard Franck erfolgreichstes Werk. Charakteristisch für Richard Francks musikalische Sprache sind elegante Linienführung, harmonische Differenzierung und eine Vorliebe für kontrapunktische Einschübe.

Ein ausführliches Werkverzeichnis nebst Kritiken und Bibliographie findet sich in: "Paul und Andreas Feuchte: Die Komponisten Eduard Franck und Richard Franck" (Stuttgart 1993); desgleichen in "MGG (Die Musik in Geschichte und Gegenwart" (2. Ausgabe, Personenteil 6). Diverse CD-Veröffentlichungen bei "audite", Detmold.



Dr. Andreas Feuchte, Hamburg
Letzte Änderung am 1. Mai 2004