Lebenslauf von Lamberto Gardelli

Bild von Lamberto Gardelli Lamberto Gardelli wurde am 8.11.1915 in Venedig geboren. Nach Studien bei Amilcare Zanella und Adriano Ariani am Liceo Musicale Rossini in Pesaro setzte er seine künstlerische Ausbildung in Rom an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia als Pianist, Sänger, Komponist und Dirigent fort. Er wurde Assistent von Tullio Serafin am Teatro Reale in Rom, der wiederum bei Luigi Mancinelli gelernt hatte und sein Wissen an Gardelli weitergab.

Gardelli assistierte Pietro Mascagni bei der Neuinszenierung von Cavalleria rusticana. Er absolvierte sämtliche Klavierproben und präparierte für den Komponisten das Orchester. 1944 gab Lamberto Gardelli sein erfolgreiches Debüt als Operndirigent in Rom mit Verdis "La Traviata".

1946 ging er langfristig als Chefdirigent an die Königliche Oper von Stockholm. Von 1955 bis 1961 dirigierte er das Dänische Rundfunk Symphonieorchester, wo er sich wie zuvor in Schweden neben dem italienischen Repertoire besonders skandinavischen Komponisten widmete.

Als Nachfolger von Otto Klemperer kam er dann für mehrere Jahre an die Staatsoper Budapest, wohin er bis zu seinem Lebensende immer wieder zurückkehrte und gleichermaßen am Radio Orchester, Staatsorchester und Philharmonischen Orchester zu musikalischen Höhepunkten beitrug. Für seine großen Verdienste auf dem Sektor der Musik im Laufe von 30 Jahren wurde er mit dem höchsten Verdienstorden vom ungarischen Staatspräsidenten ausgezeichnet. Er wurde auch zum Ehrenbürger der Stadt Budapest.

Gardelli gastierte an allen großen Opernhäusern der Welt. So debütierte er u.a. erfolgreich an der Metropolitan in New York mit "Andrea Chénier". Von 1967 an übernahm er außerdem für einige Jahre die musikalische Oberleitung des Stadttheaters Bern. Zwischen 1982 und 1985 war er Chefdirigent des Münchener Rundfunkorchesters. 1986 ging er als Chefdirigent des Radio Philharmonischen Orchesters Kopenhagen erneut für drei Jahre nach Dänemark.

Er wurde 1995 vom Ministère de la Culture et de la Francophonie zum "Officier de l'ordre des arts et des lettres" ausgezeichnet. Ferner erhielt er den "Edison Preis" in Holland, den "Toscanini Preis" in Paris und den "Grand Prix International du Disque Liszt" in Ungarn.

Er wurde ausgezeichnet für folgende Gesamtaufnahmen: Videoaufhahmen:
  • 1973 "La Traviata" Verdi Staatskapelle-Berlin
  • 1981 "La Bohème" Covent Garden/ B.B C
  • 1981 "Maskerade" Carl Nielson Danmarks Radio
Lamberto Gardelli verstarb am 17.7.1998 in München an Nierenkrebs. Er hinterlässt der Nachwelt sein beachtliches Lebenswerk in seinen Kompositionen.



Elma Gardelli
Letzte Änderung am 1. Mai 2004