Lebenslauf von Nicolò Isouard

Bild von Nicolò Isouard Es ist nicht exakt festzustellen, wann Nicolò Isouard geboren wurde. Nach eigenen Angaben war es im Jahre 1775 in Valetta, moderne Recherchen ergaben eher 1773, und auf seinem Grabstein des Pariser Friedhof Père Lachaise steht 1777. Unter dem Namen „Nicolo de Malte“ wurde der Opernkomponist seinen Zeitgenossen und der Musikwelt ein Begriff.

Nicolò war einer von 14 Söhnen des Fortunato Isouard, eines erfolgreichen Händlers, der hoffte, dass sein Sohn den gleichen Beruf ergreifen würde wie er selbst. Um seine Erziehung zu fördern, wurde Nicolò schon als Kind nach Paris geschickt. Er studierte Klavier am Institut Berthaud. Seine musikalische Begabung zeigte sich sehr früh und nach seiner Rückkehr in die Heimat im Jahre 1790 betätigte er sich als Organist und Pianist. Im Jahre 1792 ging er von Valetta nach Palermo, angeblich, um bei einem Kaufmann einen sinnvollen Beruf zu erlernen. Nichtsdestoweniger setzte Nicolò seine musikalischen Studien fort. Danach sandte sein Vater ihn nach Neapel, um in einem Geldinstitut zu arbeiten, doch der Sohn richtete es ein, bei Nicolò Sala zu studieren. Er erhielt die Protektion der Principessa Belmonte, die Pietro Guglielmi überredete, den Begabten als Schüler zu akzeptieren.

Bis 1874 hatte Nicolò zwei Opern komponiert. „L’Avviso ai Maritati” wurde im Teatro alla Pergola in Florenz uraufgeführt und “Artaserse” in Leghorn (Liverno). Ende 1794 kehrte er nach Malta zurück und war als Pianist sehr gefragt. Fieberhaft komponierte er sechs italienische Opern hintereinander, welche im Theater Manoel aufgeführt wurden, dem er als Direktor vorstand. Danach kam eine Periode, in der sich der Kirchenmusik widmete. Es entstanden Messen, Kantaten, Psalmen und Motetten.

Infolge der Übernahme von Malta im Jahre 1798 durch Napoléon Bonaparte, wurde Nicolò automatisch Wahlfranzose. Seine Sympathie für Frankreich ebnete ihm den Weg nach Paris. Seine Oper „Michel-Ange“ wurde am Théâtre Féydeau (L'Opéra comique) im Jahre 1802 uraufgeführt. Einige Jahre später war er der gefragteste Komponist an diesem Hause. Einige seiner frühen französischen Opern entstanden im Kollektiv mit den Komponisten Boieldieu, Cherubini, Méhul und Kreuzer. Nach „Michel-Ange“ erhielt die Oper „Les rendez-vous Bourgeois“ im Jahre 1807 großen Applaus. Weitere Erfolge hatte Isouard mit den Werken „Le Billett de Loterie“ (1811), „Le Prince de Catane“ (1813) und „Jaconde et Jannot“ (1814).

Als Boieldieu aus Russland zurückkam, eroberte dieser die Herzen des Opernpublikums, und Nicolò wurde ein wenig in den Hintergrund gedrängt. Die Tochter Anne Nicolette Nicolò Isouard wurde sogar Komponistin und hinterließ ein Klavierkonzert sowie eine „Fantaisie fantastique“ für Klavier und Orchester, dazu einige Lieder. Von Rossini wurde sie sehr geschätzt.

Die Nachwelt hat Nicolo de Malte der Vergessenheit anheim fallen lassen, was aber nicht bedeutet, dass eine Renaissance seiner Opern ausgeschlossen ist.



Beitrag von Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 22. Juni 2007