Lebenslauf von Paul Juon

1872 Paul Juon wird am 8. März in Moskau geboren. Sein Vater, Theodor Friedrich Juon (*14.12.1842 in Goldingen) war der Sohn eines Zuckerbäckers, der im Jahre 1830 aus Masein bei Thusis (Kanton Graubünden) ausgewandert war. Paul besucht die deutsche Realschule in Moskau
1885 Erste Kompositionsversuche
1889 Eintritt ins Konservatorium, zunächst Violinstudien bei Jan Hrimaly. Kompositionsstudien bei Sergej Taneiew und Anton Arensky
1894 Frühestes gedrucktes Werk: Zwei Romanzen (Gesang und Klavier, Privatdruck Moskau). Kompositionsstudien bei Woldemar Bargiel (1828-1897) an der Musikhochschule in Berlin
1896 Heirat mit Katharina Schachalowa. ­ Mendelssohn-Preis für Komposition.Wahl als Theorie- und Violinlehrer an das Konservatorium von Baku. Er schreibt Musikkritiken für die Zeitung Kaspi . Der Aufenthalt dauert aber kaum ein Jahr. ­ Am 24. August wird in Kislovodsk (Nord-Kaukasus) die Sinfonie Op. 10 aufgeführt, im selben Jahr in Kislovodsk und in Tiflis auch die Oper Aleko (Beide bleiben ungedruckt, die Partituren sind aber erhalten.)
1898 Uebersiedlung nach Berlin. Seine ersten Werke erscheinen bei der Schlesinger'schen Buch- und Musikhandlung (Rob. Lienau)
1900 Uebersetzung von Anton Arenskys Leitfaden zum praktischen Erlernen der Harmonie
1901 Juons eigene Praktische Harmonielehre (I. Lehrbuch, II. Aufgabenbuch) erscheint bei Schlesinger. Stipendium der Franz Liszt-Stiftung. Übersetzung der Tschaikowsky-Biographie von Modest I. Tschaikowsky (2 Bände, Moskau/Leipzig 1903)
1905 Fritz Steinbach führt in Meiningen die A-Dur-Sinfonie Op. 23 mit großem Erfolg auf. Juon ist Hilfslehrer an der Hochschule für Musik in Berlin
1906 Joseph Joachim beruft ihn als ordentlichen Professor für Komposition an die Hochschule für Musik in Berlin, wo er bis 1934 unterrichtet. Von seinen Schülern seien Hans Chemin-Petit, Philipp Jarnach, Heinrich Kaminski, Stefan Wolpe erwähnt
1911 stirbt seine Frau Katharina. Aus dieser ersten Ehe stammen die Kinder Ina, Aja und Ralf
1912 Ehe mit Marie (genannt Armande) Hegner-Günthert von Vevey, der Witwe seines Freundes Otto Hegner. Die drei Kinder aus dieser zweiten Ehe heißen Stella, Irsa und Rémi. ­ Erste amerikanische Ausgaben: Prospekt der BOSTON MUSIC CO
1915-18 Juon arbeitet als Dolmetscher in einem Gefangenenlager in Heiligenbeil (Ostpreussen)
1919 Mitglied der Preussischen Akademie der Künste. Neuausgabe des Handbuches für Harmonie
1922 besucht er zusammen mit seinem Bruder Eduard seine Heimatgemeinde Masein und lässt sich das Bürgerrecht bestätigen
1929 wird ihm (zusammen mit Josef Haas) der Beethoven-Preis verliehen. Publikation der Anleitung zum Modulieren
1930 erscheint in England eine erste Schallplattenaufnahme der Kammersinfonie Op. 27
1934 Paul Juon geht vorzeitig in Pension und lässt sich in Vevey nieder
1938 Die Rhapsodische Sinfonie Op. 95 wird mit sehr großem Erfolg an den Reichsmusiktagen in Düsseldorf uraufgeführt
1940 Am 21. August stirbt er in Vevey, wird aber in Langenbruck (BL) begraben. Gedenkkonzerte in Zürich, Berlin u.a. mit der Sinfonietta capricciosa Op. 98
1995 Juons Nachlass gelangt an die Bibliothèque cantonale et universitaire von Lausanne, wo im Fonds Paul Juon (FPJ) das gesamte Werk und viele Dokumente zugänglich sind
1998 Gründung der Internationalen Juon-Gesellschaft und Publikation des Thematischen Werkverzeichnisses von Thomas Badrutt
Letzte Änderung am 1. Mai 2004