György Kurtág (geb. 1926)

Szenen aus einem Roman

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Szenen aus einem Roman
Untertitel: 15 Gesänge
Titel englisch: Scenes from a Novel
Untertitel englisch: 15 Songs to poems by R. Dalos
Widmung: Adrienne Csengery gewidmet
Entstehungszeit: 1979-82
Uraufführung: 1. Oktober 1983 in Budapest
Besetzung: Sopran, Violine, Kontrabass und Cimbalom
Spieldauer: ca. 19 Minuten
Verlag: Editio Musica Budapest Z. 12661
Opus: op. 19

Kaufempfehlung:

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[Details]
Scenes from a Novel op.19 (Audite, DDD, 2018)
György Kurtag

Musikansich 08/2019: »Bemerkenswert sind nicht nur die poetischen Duos für Hackbrett und Violine, sondern auch die Lieder für Sopran und Instrumente. Mit der Sopranistin Viktoriia Vitrenko wurde eine Solistin gewonnen, die ein tiefes Verständnis und die nötigen technischen Fähigkeiten für Kurtags differenziert dramatische Sing-Sprech-Artikulationen hat, bei denen oft von einem zum anderen Ton eine ganz neue Klangwelt sich auftut und die Sängerin wie ein Seismograph feinste seelische Regungen nachzeichnen muss. Egal, ob lyrische Linien im schönsten, vibratoarmen Ton zu singen oder Worte entsagungsvoll zu flüstern sind oder harsche, grelle Lautungen in extremer Dynamik geäußert werden müssen: Mühelos bewältigt Vitrenko den Wechsel der Klang- und Ausdrucksregister. Ihre Stimme schmiegt sich in die Musik, so dass sie selbst in extremen Zuspitzungen ganz natürlich wirkt und nicht outriert. Es sei denn, die Musik Kurtags fordert eben dies; freilich ist diese selbst in ihren brennendsten Schmerz- und Sehnsuchtsmomenten immer existentiell, wahrhaft, lauter - selten einmal gewollt komisch, gar ironisch (wie in den witzigen Lichtenberg-Aperçus). Mit David Grimal an der Violine und Niek de Groot am Kontrabass stehen der Sängerin ebenbürtige Instrumentalisten zur Seite; in Kurtags musikalischen Universen gibt es keine »Begleitung«, hier sind alle Beteiligten gleichermaßen an der Darstellung beteiligt. So müssen auch die Streicher und das Zymbal eine Fülle unterschiedlichster Klangäußerungen vom satt gestrichenen Einzelton bis hin zum geisterhaften Flageolett-Glissando meistern. Der Komponist ist für seine sehr kritische Haltung und seine unerbittliche Probenarbeit bekannt. Oft erarbeitet er seine Werke in strapaziösen Proben, bei denen sich jeder Ton »verdient« werden muss. Legendär ist beispielsweise ein Kommentar wie: »Sie singen das so, wie es geschrieben ist. Das ist falsch.« Zwar fehlt bei dieser Produktion ein Hinweis auf die Mitwirkung des Komponisten, doch angesichts der Detailgenauigkeit und Intensität darf man davon ausgehen, dass die Interpreten ganz im Geiste des strengen Meisters musizieren. Auch klangtechnisch famos gelungen, ist dieses Album ein weiterer Meilenstein in der Kurtag-Diskographie.«

»Dass György Kurtág ein Meister musikalischer Aphoristik ist, ist kein Geheimnis. Selten hat man diese hervorstechende Qualität seiner Musik allerdings mit solch einer Intimität und Ausdrucksintensität vernommen, wie in dieser Einspielung von Vokalzyklen.« (Fono Forum, Dezember 2019)

Text:

Textdichter: Rimma Dalos
Sprache: russisch
Letzte Änderung am 23. Dezember 2016
Beitrag von Michael Denhoff

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