Lebenslauf von Elisabeth Kuyper

Bild von Elisabeth Kuyper Elisabeth Johanna Lamina Kuyper wurde am 13.9.1877 in Amsterdam geboren. Mit sechs Jahren begann sie Klavier zu spielen. Ab dem 12. Lebensjahr erhielt sie Kontrapunkt-, Kompositions- und Gesangsangsunterricht am Maatschappy tot Bevordering der Toonkunst in Amsterdam bei Antoon Averkamp, Louis Coenen und Heinrich Barth. In diese Zeit fallen auch ihre ersten Kompositionen sowie eine einaktige Oper, die in Amsterdam aufgeführt wurde. Sie schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab.

Anschließend nahm Elisabeth Kuyper Kompositionsunterricht bei Daniel de Lange, und von 1896-1900 studierte sie als erste Frau Komposition bei Max Bruch an der Musikhochschule in Berlin. 1905 wurde ihr das Mendelssohn-Staatsstipendium für Komposition der Akademie der Künste verliehen. Ab 1908 unterrichtete sie selbst Komposition und Theorie an der Hochschule für Musik in Berlin. In dieser Zeit erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft.

Der Musikprofessor Wilhelm Altmann war der jungen Komponistin sehr zugetan und ermutigte sie, in Berlin ein Sängerinnen-Ensemble und anschließend das Tonkünstlerinnen-Orchester zu gründen. Trotz großer Erfolge, die Elisabeth Kuyper mit dem Orchester hatte, musste es aus finanziellen Gründen aufgelöst werden. Der Lehrvertrag an der Hochschule wurde ihr gekündigt, und Elisabeth Kuyper kehrte aus finanziellen Gründen nach Holland zurück, wo sie 1922 wieder ein Frauenorchester gründete.

1923 ging sie nach London und gründete dort das "London Women’s Symphony Orchestra". Im Jahr 1924 entschloss sie sich, nach New York überzusiedeln, um dort das "American Women’s Symphoniy Orchestra" ins Leben zu rufen. Auch dieses Unternehmen scheiterte an der finanziellen Situation, obwohl das Orchester sehr erfolgreich war. Elisabeth Kuyper kehrte nach Europa zurück und lebte fortan abwechselnd in Berlin und in der Schweiz.

1939 ließ sie sich endgültig in der Schweiz nieder. Sie starb am 26.2.1953 in Lugano.



Literatur:
Sonntag, Brunhilde/Matthei, Renate (Hrsg.): Annäherungen an sieben Komponistinnen,
Bd. III (Kerstin Thieme, Ethel Smith, Mia Schmidt, Verdina Shlonsky, Elisabeth Kuyper,
Tu Wen-Hui, Jaqueline Fontyn), Kassel 1987
Olivier, Antje/Braun, Sevgi: Komponistinnen aus 800 Jahren, Unna 1996




Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes
Letzte Änderung am 2. August 2006