Gian Francesco Malipiero (1882-1973)

Torneo notturno

(Komödie des Todes)

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Torneo notturno
Titel deutsch: Komödie des Todes
Entstehungszeit: 1929
Uraufführung: 15. Mai 1931 in München (Nationaltheater)
Dirigent: Karl Elmendorff
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Erstdruck: Berlin: Bote & Bock, 1930
Verlag: New York: Associated Music Publishers, 1930
Mailand: G. Ricordi, 1950
Zusatzinformationen: Eintrag #1 bei WorldCat
Eintrag #2 bei WorldCat
Eintrag #3 bei WorldCat

Zur Oper:

Art: Sieben dramatische Nachtmusiken für die Bühne
Libretto: Gian Francesco Malipiero
Sprache: italienisch

Personen:

Der Verzweifelte: (Tenor)
Der Sorglose: (Bariton)
Die Mutter: (Mezzosopran)
Die Tochter: (Sopran)
Drei Verliebte: (Tenor, Bariton, Bass)
Der Wirt: (Bariton)
Eine Kurtisane: (Sopran)
Der Spaßmacher: (Bariton)
Weitere: Stumme Rollen:
Madonna Aurora
zwei junge Frauen
eine weitere Kurtisane
die Schwester des Verzweifelten
der alte Schlossherr und die Schlossherrin
Diener und Wachen
der Trompeter, der Pfeifer, der Trommler
der Wächter, der Hinauswerfer
und weitere

Handlung:

Sieben Notturni bilden die Essenz der Oper und werden durch die beiden Handlungsträger, den SORGLOSEN und den VERZWEIFELTEN, zusammengehalten.

Der ewige Kampf zwischen dem verzweifelten und traurigen Menschen, der zum Unterliegen bestimmt ist, und dem Sorglosen, der die Freuden des Lebens, die sie sich ihm bieten und spontan zu nehmen trachtet, sind Gegenstand differenzierter Betrachtung.

Nachstehend werden sieben Szenarien angeboten, deren Gehalt der Autor stellvertretend für die Geschehnisse im menschlichen Leben hält. Im Mittelpunkt steht das TRIEBLEBEN, woran sich die beiden Protagonisten reiben.

1. DIE SERENADE

Aurora, ein wunderschönes Mädchen, lauscht dem Lied des SORGLOSEN und sinkt fasziniert in seine Arme. Eine plötzliche Eingebung veranlasst sie zu fliehen, doch der Verführer hält sie fest. Nach einem kurzen Kampf fällt sie leblos zu Boden. Der VERZWEIFELTE versuchte das Mädchen zu schützen, hatte aber keinen Erfolg. Hilflos und bekümmert wirft er sich über ihren Leichnam.

2. DER STURM

Während eines Unwetters verleitet der SORGLOSE ein naives Mädchen, ihre alte Mutter zu verlassen, weil er sie mit Beschlag belegen will. Ohnmächtig sieht der VERZWEIFELTE keine Möglichkeit einzuschreiten und lässt die Untat geschehen.

3. DER WALD

In einem Wald begegnet der VERZWEIFELTE dem verführten Mädchen, doch er kann sie der Faszination durch den SORGLOSEN nicht entreißen, der sie beherrscht und mit sich fortreißt.

4. DIE TAVERNE ZUR GUTEN ZEIT

In einer Taverne versuchen zwei Kurtisanen, den VERZWEIFELTEN zu trösten, doch der SORGLOSE kommt herein und fasziniert die beiden Frauen mit seinen einschmeichelnden Liedern. In einer Aufwallung von Rebellion stürzt sich der VERZWEIFELTE auf ihn. Doch der Angegriffene schleudert seinen Gegenspieler entschlossen zu Boden.

5. DAS ERLOSCHENE HERDFEUER

Als er sich in sein trostloses dunkles Haus flüchtet, stößt der VERZWEIFELTE auf seine Schwester, die von dem Sorglosen verführt worden ist und nun vergeblich versucht, ihn am Fortgehen zu hindern. Der SORGLOSE stößt sie herzlos von sich und geht - nachdem er ihr als Entlohnung für ihre Dienste einige Münzen hinwirft - seines Weges.

6. DAS SCHLOSS DER LANGEWEILE

Auf einem Schloss versuchen der Gaukler und der Spaßmacher erfolglos, den alten Schlossherrn und seine angegraute Gattin zu unterhalten. Der SORGLOSE versteht es lebhaft, sich einzuschmeicheln und erobert das Herz der Schlossherrin. Neiderfüllt stürzt sich der VERZWEIFELTE auf ihn, wird jedoch von den Dienern zurückgehalten und dem Haftrichter zugeführt.

7. DAS GEFÄNGNIS

In dem Gefängnis, in dem der VERZWEIFELTE gefangen ist, wird auch der SORGLOSE eingekerkert, weil er sich der Verführung der Schlossherrin schuldig gemacht hat. Im Schutz der Dunkelheit gelingt es dem VERZWEIFELTEN, ihn endgültig unschädlich zu machen. Bald darauf erscheint die Schlossherrin in der Absicht, ihren Geliebten zu befreien, doch der VERZWEIFELTE bedient sich einer Finte, sie in der Zelle einzuschließen und zu flüchten.

Dem Publikum wird verkündet, dass weder der Tod des Nebenbuhlers noch die wiedergewonnene Freiheit dem Gemüt des VERZWEIFELTEN den Frieden gebracht haben. Die Menschen werden von wüsten Leidenschaften beherrscht und kommen nicht dagegen an.

Letzte Änderung am 1. Dezember 2013
Beitrag von Engelbert Hellen

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