Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Les petits riens

Allgemeine Angaben zum Ballett:

Titel: Les petits riens
Entstehungszeit: 1778
Uraufführung: 11. Juni 1778 in Paris (Grand Opéra)
Choreographie: Jean Georges Noverre
Besetzung: 2 Violinen, Viola, Bass, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken
Autograph: Paris: Bibliothèque de l'Opéra (Abschrift)
Verlag: Mainz: Schott, 1956 (Ausgabe nach der Pariser Uraufführung)
Wilhelmshaven: Heinrichshofen, 1992
Bemerkung: Mozart hoffte in Paris darauf, über den Ballettmeister Georges Noverre einen Auftrag für eine größere Oper zu erhalten. Doch dieser hielt Mozart nur hin und so komponierte Wolfgang unterdessen die Musik zur Ballettpantomime 'Les petits riens'. Noverre hatte schon einmal im Jahre 1767 ein Ballett gleichen Namens für das Wiener Burgtheater choreographiert (Uraufführung am 5. Januar 1768), wobei die Musik dem Komponisten Franz Aspelmayr zugeschrieben wird. Für Noverre war es eine Reprise, aber wer außer Wolfgang Amadeus Mozart noch am neuen Klagteppich gewoben hat, verliert sich im Nebel der Musikgeschichte. Von den zwanzig Tanznummern des Balletts stammen mindestens sieben nicht von Mozart. Das Ballett erfuhr sechs Aufführungen in Paris und fand dabei große Beachtung; 1781 gab es noch einen respektablen Erfolg in London. Danach geriet das Ballett in Vergessenheit, bis es 1872 von Victor Wilder wiederentdeckt wurde.
Opus: KV Anh. 10: Musik zu dem Ballett »Les petits riens« von J. G. Noverre
KV2 Anh. 10: Ballettmusik zur Pantomime »Les petits riens«
KV3 299b: Ballettmusik zur Pantomime »Les petits riens« für 2 Violinen, Viola, Baß, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klar...
KV6 299b: Ballettmusik zur Pantomime „Les petits riens” für 2 Violinen, Viola, Baß, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klar...

Zum Ballett:

Art: Ballettmusik zur Pantomime in einem Akt

Personen:

Amor
Schäfer
Schäfeinnen

Handlung:

Die Schäferinnen und Schäfer erlauben sich mit Gott Amor einen kleinen Schabernack, locken ihn in eine Falle und sperren ihn in einen Käfig. Danach wird „Blinde Kuh“ gespielt. Es geht natürlich nicht an, dass man den Liebesgott für längere Zeit wegsperrt. Es war auch alles nur scherzhaft gemeint. Schließlich lebt man im Zeitalter des Rokoko.

Gott Amor ist nachtragend! Wieder freigelassen, beschließt der Beleidigte, den ausgelassenen Hirtinnen einen Denkzettel zu verpassen. Er präsentiert ihnen einen hübschen fremden Knaben. Die Mädchen verlieben sich sofort in ihn und sind voller Erwartung. Doch aus den frivolen Spielchen wird nichts. Der hübsche Junge ist nämlich ein verkleidetes Mädchen. Damit das Ballettpublikum es auch glaubt, stellt der Gegenstand allgemeiner Beachtung plötzlich körperliche Attribute zur Schau, die unverkennbar weiblich sind.

Daraus möge der Zuschauer lernen, dass man Amor nicht ungestraft verspotten darf. Er rächt sich immer!

Letzte Änderung am 8. Mai 2009
Beitrag von Engelbert Hellen und Markus Hillenbrand

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