Lebenslauf von Ernst Naumann

Bild von Ernst Naumann Der in Freiberg (Sachsen) geborene und aus einer vornehmen Familie stammende Naumann studierte Komposition unter Hauptmann, Richter, Wenzel und Langer in Leipzig, und in Dresden auch Orgel mit Johann Schneider. Sein Vater war der Mineraloge Karl Friedrich Naumann und sein Großvater war der Komponist Johann Gottlieb Naumann (1741-1801), ein Zeitgenosse Haydns.

Ab 1860 fand Ernst Naumann Beschäftigung als Organist und Kapellmeister in Jena, und ab 1877 auch als Dozent. Sein berühmtestes akademisches Werk ist „Über die verschiedenen Bestimmungen der Tonverhältnisse“ (Leipzig, 1858). Er war auch an der großen Bach-Gesamtausgabe beteiligt, besonders als Bearbeiter der Klavierwerke.

Als Bearbeiter war er sehr begabt, z.B. bearbeitete er Mozarts Horn-Quintett für Klaviertrio, Mozarts Streichquintette für Klavier zu vier Händen und Beethovens siebte Symphonie für zwei Klaviere zu je vier Händen.

Seine ungefähr zwanzig Original-Werke sind meist Kammermusik, darunter die Violinstücke op. 2, die Cellostücke op. 4, ein Streichquartett op. 9, zwei Streichquintette opp. 6 und 13 sowie ein Streichtrio op. 12. Er schrieb auch Werke untypischer Besetzung, unter anderen das Klaviertrio mit Violine und Bratsche op. 7, eine Serenade für gemischte Bläser- und Streichinstrumente sowie das Nonet op. 10. Bratschisten sind Naumann dankbar für seine gemütlichen Solowerke mit Klavierbegleitung: Die Sonate op. 1 und die „Drei Fantasie-Stücke“ op. 5 werden immer wieder herausgegeben.



Daniel Dunkley
Letzte Änderung am 11. Februar 2010