Lebenslauf von Johann Christian Schieferdecker

Bild von Johann Christian Schieferdecker Schieferdecker wurde am 10. November 1679 in Teuchern bei Weissenfels als Sohn des Kantors, Organisten und Rektors Christian Schieferdecker geboren.

Schieferdecker besuchte 1692-1697 die Thomasschule in Leipzig. Als Student komponierte er für die Leipziger Opernaufführung 1700 die Oper Justinus, angeblich auch eine Medea. 1702 befand er sich als Cembalist an der Oper in Hamburg, für die er im gleichen Jahr die Opern Alarich, Victor und Der Kgl. Prinz Regnerus schrieb. Letztere war bereits im Jahre vorher in Weissenfels aufgeführt worden; 1706 fand eine Aufführung des Justinus statt.

Etwa 1704 kam Schieferdecker zu Buxtehude nach Lübeck und ließ sich von ihm in der Kirchenmusik unterweisen. Im letzten Lebensjahr des Meisters wurde er dessen Substitut. Nach Buxtehudes Tod wählte ihn der Rat am 23. Juni 1707 zu dessen Nachfolger als Organist und Werkmeister an der Marienkirche. Am 18. August erwarb Schieferdecker das Bürgerrecht und heiratete am 5. September 1707 die Tochter Anna Margaretha seines Vorgängers.

Bereits im Jahr seines Amtantritts begannen seine Kompositionen zu den fünfteiligen Abendmusiken, die er von diesem Zeitpunkt an in jedem Jahr bis 1729 durchgeführt hat.

Schieferdecker starb am 5. April 1732 in Lübeck.



Quelle: MGG
Letzte Änderung am 25. März 2008