Franz Schubert (1797-1828)
Der Sänger
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Der Sänger |
Entstehungszeit: | 1815 |
Opus: | op. 117: Der Sänger D 149 |
Text:
Textdichter: | Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |
Sprache: | deutsch |
Liedtext: | "Was hör' ich draußen vor dem Tor, Was auf der Brücke schallen? Laß den Gesang vor unserm Ohr Im Saale widerhallen! Der König sprach's, der Page lief, Der Page kam, der König rief: Laßt mir herein den Alten!" "Gegrüßet seid mir, edle Herrn, Gegrüßt ihr schönen Damen! Welch' reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen? Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit Schließt, Augen, euch, hier ist nicht Zeit, Sich staunend zu ergötzen." Der Sänger drückt' die Augen ein Und schlug in vollen Tönen: Die Ritter schauten mutig drein, Und in den Schoß die Schönen. Der König, dem [das Lied] gefiel, Ließ, ihn zu [lohnen] für sein Spiel, Eine goldne Kette holen. "Die goldne Kette gib mir nicht, Die Kette gib den Rittern, Vor deren kühnem Angesicht Der Feinde Lanzen splittern. Gib sie dem Kanzler, den du hast, Und laß ihn noch die goldne Last Zu andern Lasten tragen. Ich singe, wie der Vogel singt, Der in den Zweigen wohnet; Das Lied, das aus der Kehle dringt, Ist Lohn, der reichlich lohnet. Doch darf ich bitten, bitt' ich eins: Laß mir den besten Becher Weins In purem Golde reichen." Er setzt' ihn an, er trank ihn aus: "O Trank voll süßer Labe! O, wohl dem hochbeglückten Haus, Wo das ist kleine Gabe! Ergeht's euch wohl, so denkt an mich Und danket Gott so warm, als ich Für diesen Trunk euch danke." |
Letzte Änderung am 10. April 2005