Franz Schubert (1797-1828)

Alles um Liebe

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Alles um Liebe
Entstehungszeit: 1815
Opus: D 241

Text:

Textdichter: Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758-1818)
Sprache: deutsch
Liedtext: Was ist es, das die Seele füllt?
Ach, Liebe füllt sie, Liebe!
Sie füllt nicht Gold, noch Goldeswert,
Nicht was die öde Welt begehrt,
Sie füllt nur Liebe!

Was ist es, das die Sehnsucht stillt?
Ach, Liebe stillt sie, Liebe!
Sie stillt nicht Titel, Stand noch Rang,
Und nicht des Ruhmes Schellenklang;
Sie stillt nur Liebe, Liebe!

Was ist's, wonach das Herz zerlechzt?
Es lechzet, ach, nach Liebe!
Es schmachtet nicht nach Druck und Kuss,
Nicht nach der Wollust Vollgenuss;
Es schmachtet nicht nach Liebe!

Gern geb' ich, was ich hab' und bin,
Gern geb' ich's hin um Liebe.
Des Reichtums bunter Seifenschaum,
Der Wollust Rausch, des Ruhmes Traum,
Was frommt mir's ohne Liebe?

Viel süßer ist's, gering und arm
An treuer Brust verschmachten,
Als ungeliebt und liebelos
Den Tag verprassen, und im Schoß
Der Wollust übernachten!

O liebe Traute, liebe mich,
So wahr, wie ich dich liebe!
Dann schwinde Ruhe, Ruhm und Glück!
Nimm alles, alles hin, Geschick;
Mir gnügt Ellwinens Liebe.

Und wär mein Los, getrennt von dir,
Mein Leben zu vertrauen;
Und wüsst' ich nur, dass du mich liebst -
Und wüsste nur, dass du mir bliebst -
Wer dürfte mich bedauern?

Und wär' ich in der Sklaverei,
In freundeloser Wildnis,
Und wäre dein, nur dein gewiss,
So wäre Sklaverei mir süß,
Und Paradies die Wildnis.

Und hüllte Todesfinsternis
Dich, meines Lebens Sonne,
Und stürb' ich nur von ihr gemeint,
Von ihr beklagt, von ihr beweint,
So stürb' ich wohl mit Wonne.

Viel besser ist's, jung, kräftig, kühn
Im Arm der Liebe sterben,
Als ungeliebt und liebelos
In dumpfer Freuden mattem Schoß
Veralten und verderben!
Letzte Änderung am 16. April 2005

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