Heinrich Schütz (1585-1672)

Was haben doch die Leut im Sinn

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Was haben doch die Leut im Sinn
Untertitel: Becker-Psalm 2
Entstehungszeit: 1627, rev. 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 2: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 98: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 2 Was haben doch die Leut im Sinn

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Was haben doch die Leut im Sinn,
was wollen sie anrichten,
daß sie aufstehn mit Ungestüm?
Vergebens ist ihr Tichten.
Die Kön`g im Land sich lehnen auf,
die Herren schließen Rat zu Hauf,
der Streit der will sich heben.

2. Gott und Christo, seim lieben Sohn,
Mit Trutz sie widerstreben,
Er soll sie ungemeistert lan,
Sie wolln ihrs Sinnes leben,
Sein Wort ist ihn'n ein schwere Last,
Drum haben sie kein Ruh noch Rast,
Sie wolln dies Joch abwerfen.

3. Im Himmel wohnt der starke Gott,
Der lacht der kühnen Helden,
Der großen Narrheit er zwar spott,
Doch werden sie's entgelten,
Wann er im Zorn wird heben an
Und fragen, was sie denn getan,
Mit Grimm wird er sie schrecken.

4. Ich hab, spricht Gott, mein lieben Sohn
Zum Erbkönig erwählet,
Die Kirch, das königlich Zion,
Auf seinen Dienst bestellet,
Durchs Wort er wohl regieren soll,
Sein Reich anrichten überall
Und predign meinen Namen.

5. Du bist mein Sohn von Ewigkeit,
Ich hab dich heut gezeuget,
Erweckt vom Tod zur Herrlichkeit,
Zu dir mein Herz sich neiget,
Heische von mir, was dir beliebt,
Hier ist dein Vater, der dir's gibt
Und dir nichts will versagen.

6. Die Heiden, zu deim Dienst bereit,
Zum Erb ich dir will geben,
Aller Welt Ende fern und weit
Zum Eigentum darneben
All die dir nicht erzeigen Ehr,
Mit einem eisern Zepter schwer
Sollst du wie Töpf zerschmeißen.

7. So laßt euch weisen allzugleich,
Ihr Kön'g und Richt'r auf Erden,
Mit Furcht dem Herrn dient, freuet euch
Mit zitternden Gebärden,
Küsset den Sohn demütiglich,
Damit sein Zorn ergrimme nicht,
Euch schrecklich zu vertilgen.

8. Sein Zorn der ist unträglich schwer,
Wenn er mit Grimm entbrennet,
Drum hütet euch, folgt guter Lehr,
Denkt, wie ihr ihn abwendet,
Selig gepreiset ist der Mann,
Der sich um Gottesfurcht nimmt an,
Setzt auf Christum sein Trauen.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

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