Heinrich Schütz (1585-1672)
Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr |
Untertitel: | Becker-Psalm 18 |
Entstehungszeit: | 1627, rev. 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 18: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 114: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 18 Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr, Mein starker Fels in Nöten, Mein feste Burg, o Gott, mein Herr, Mein Hort, mich zu erretten, Ich trau fest auf dich, mein Schild, Du wirst nicht Absetzen von mir, Ich schrei und ruf zu dir, Hilf mir von meinen Feinden. 2. Des Todes Band umfingen mich Mit Schrecken viel und Grausen, der Höllen Flut ergossen sich Übr mich mit großem Brausen, Die Strick Belial Mich umfingen all, In äußerster Not Rief ich zu dir, mein Gott, Da halfst du mir aus Nöten. 3. Die Erd erbebt und sich bewegt, Herr Gott, für deinem Schelten, Der Berge Grundfest sich erregt, Mußten deins Zorns entgelten, Dampf, Feuer von dir Mit Blitz ging herfür, Du neigst den Himmel Und fuhrst herab gar schnell, Mit Finsternis bekleidet. 4. Du fuhrst daher auf Cherubim, Tätst auf Windflügeln schweben, Dein Zelt war finster um und um Mit Wolken schwarz umgeben, Glanz ging für dir her, Trennt die Wolken schwer, Mit Hagel und Feur Schlugst du drein ungeheur Und ließt dein Donner brausen. 5. Dein Gschütz unter die Feinde kracht Mit Blitz, Hagl, Feuerstrahlen, Zerstreuest sie durch deine Macht, Groß Wasserström herqualen, Des Erdbodens Grund Sich zerriß zur Stund, Dein Zoren und Grimm Brach ein mit Ungestüm, Vertilgt die Feind zu Grunde. 6. Von Himmel kam dein Hülf herab, Du führtest mich aus Nöten, Du jagst mich meinen Feinden ab, Der Sinn war, mich zu töten, Als ich lebte kaum, Machst du Herr mir Raum, In meim höchsten Leid Kamst du zu rechter Zeit, Beweisest mir dein Güte. 7. Der Herr erzeigt mir deine Gnad, Weil ich auf ihn fest traue, Erzürn ihn nicht mit böser Tat, Auf sein Wort stets ich schaue Und halt seinen Weg, Geh nicht fremden Steg, Tu nicht wider Gott, Verwerf nicht sein Gebot Und hüte mich für Sünden. 8. Drum nach meiner Gerechtigkeit Der Herr auch meiner schonet, Nach meiner Hände Reinigkeit Er mir mit Gutem lohnet, Heilig, fromm und rein Willt du, Herr, mit sein, Wenn man dich so ehrt, Sind denn die Leut verkehrt, So habn sie dich zum Feinde. 9. Der Herr acht groß elende Leut, Den Stolzen tut er hassen, Mein Trübsal kehrt er all zur Freud, Er hat mich nie verlassen, Mit ihm kann ich wohl Siegen, wie ich soll, Kriegsvolk ich zerschmeiß, Behalt den Ehrenpreis, Spring mit ihm über Mauren. 10. Ohn Wandel Gottes Wege sind, Sein Wort ist lautr und reine, Wer Gott vertraut, Hülf bei ihm findt, Er ist der Herr alleine, Er ist unser Schild, Kein Macht ohn ihn gilt, Denn wo ist ein Gott, Der helfen könnt aus Not, Gleich wie du, Herr Zebaoth? 11. Er rüstet mich mit großer Kraft, Tut mich sein Wege lehren, Daß ich entgeh aus aller Haft, Durch ihn komm ich zu Ehren, Er lehrt mein Hand Zu tun Widerstand, Den Feind zu bestahn, Durch ihn recht spannen kann Und die Feind überwinde. 12. Gott selber ist mein Schild und Heil, Sein Rechte tut mich stärken, Sein Züchtigung kömmt mir zuteil, Sein Lieb dabei ich merke, Wenns zum Treffen geht, Zur Zeit er mir steht Und räumt mir den Plan, Daß ich frei fechten kann Und die Feind überwinde. 13. Ich schlag sie in die Flucht behend Und bring sie all ums Leben, Ihr keiner wieder um sich wendt, Den Geist habn sie aufgeben, Den Sieg gibst du mir, Der Feind fällt für dir, Du schlägst ihn zurück Und machst zunicht sein Tück, Mein Hasser du verstörest. 14. Sie rufen wohl, du hörest nicht, Vergebens ist ihr Schreien, Sie sind zerstreuet und vernicht, Wie von dem Wind die Spreuen, Zerstoßen mit Macht, Zunicht werd die Pracht, Wie Kot ausgeschütt, Den man mit Füßen tritt, Will ich sie rein wegräumen. 15. Des zänkischen Volks hilfst du mir ab, Machst mich zum Haupt der Heiden, Ein Volk in meinem Dienst ich hab, Das mich nicht kannt vorzeiten, Sie folgen mir gern, Die andre sind fern, Entfremdt von dem Heil, Sie gbären einen Feil, In Banden sie verschmachten. 16. Noch lebet Gott, mein höchster Hort, Den ich lob alle Stunden, Er zeigt mir Heil in seinem Wort, Durch ihn hab ich Rach funden Wider meine Feind, Der so gar viel seind, Er zwingt unter mich, Die so ganz freventlich Sich wider mich tun setzen. 17. Darum will ich, Herr, danken dir, Und deinen Namen preisen Unter den Heiden, weil du mir So groß Heil tust beweisen, Durch dein Gnad bin ich Ein König mächtig, Dein gsalbten David Mit Güt hast überschütt Und seinen Samen ewig. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006