Heinrich Schütz (1585-1672)

Der Mensch vor Gott wohl selig ist

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Der Mensch vor Gott wohl selig ist
Untertitel: Becker-Psalm 32
Entstehungszeit: 1627, rev. 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 32: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 129: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 32 Der Mensch für Gott wohl selig ist

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Der Mensch vor Gott wohl selig ist,
Dem die Sünd ist vergeben
Aus lauter Gnad durch Jesum Christ,
Der uns erwarb das Leben,
Deckt zu all unser Missetat,
Zahlt, was er nicht verschuldet hat,
Durch sein Blut, Tod und Wunden.

2. Wer auf ihn setzt sein Zuversicht,
Der steht in Gottes Hulde,
Er kömmt nicht in das streng Gericht,
Durchstrichen ist sein Schulde,
Doch muß solch Herz in wahrer Reu
Sein Sünd bekennen ohne Scheu
Und Zuflucht habn zur Gnade.

3. Da ich mein Sünd verschweigen wollt,
Bracht mir's unsäglich Schmerzen,
Ich wußt nicht, wo ich bleiben sollt,
So sehr druckt mich's am Herzen,
Das Mark verschwand mir im Gebein
Für großer Angst der Seelen mein,
Der Herzwurm mich stets naget.

4. Schwer deine Hand war über mir,
Druckt mich ohn alle Maßen,
Tag und Nacht icht nicht ruht darfür,
Wolltst mir kein Frieden lassen,
Darvon verging meins Lebens Kraft,
Wie Laub und Gras, wenn's ohne Saft
Von steter Hitz verdorret.

5. Drum mein Herz endlich brach herfür,
Kunnt's nicht länger verhehlen,
Ich sprach: Ich will, Herr Gott, für dir
Rein beichten, was mich quälet,
Sobald ich nur um Gnade bat,
Vergabst du mir die Missetat,
Darmit ich dich erzürnet.

6. Dafür all Heilgen insgemein
Zu rechter Zeit dich bitten,
Du wolltest ihnen gnädig sein,
Ob sie wärm ausgeschritten,
Du nimmst dich ihr in Gnaden an,
Wenn deine Fluten gehn heran,
Werden sie nicht verderbet.

7. Du bist mein Schirm, wirst durch dein Gnad
Für Angst mich wohl behüten,
Daß ich errettet, früh und spat
Fröhlich rühm deine Güte.
Du zeigest uns den rechten Weg,
Zu gehen auf des Lebens Steg,
Durch dein Antlitz geleitet.

8. Seid doch nicht wie das dumme Vieh,
Das nichts weiß noch verstehet,
Mit Zaum und Gbiß hat man viel Müh,
Eh es zur Hand recht gehet,
Bedenkt doch, daß ihr Menschen seid,
Die willig sollten allezeit
Gott ihrem Schöpfer folgen.

9. Der gottlos Hauf findet viel Plag
Sein Lohn wird er empfahen,
Wer hofft in Gott und folgt ihm nach,
Den wird die Güt umfahen,
Seid fröhlich, lieben Christenleut,
Des Herren Gnad bringt euch zur Freud,
Ewig sollt ihr Gott preisen.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

Suche bei den Klassika-Partnern:
Benutzerdefinierte Suche
jpc Über 1,5 Mio. Produkte
CDs, DVDs und Bücher.
Go
Suchbegriffe:
In Partnerschaft mit Amazon.de