Heinrich Schütz (1585-1672)
Mein Seel ist still in meinem Gott
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Mein Seel ist still in meinem Gott |
Untertitel: | Becker-Psalm 62 |
Entstehungszeit: | 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 62: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 159: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 62 Mein Seel ist still in meinem Gott |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Mein Seel ist still in meinem Gott, Der mir stets hilft aus Nöten, Er ist mein Hülf, mein Schutz, mein Hort, Er kann und will mich retten, Kein Unfall wird mich stürzen nicht, Den mir der Feind hat zugericht Mit großer Macht und Listen. 2. Wie lang wird's denn so gehn daher, Daß alle einem stellen? Zu würgen ihn steht ihr Begehr, Kurzum sie wolln ihn fällen, Gleichwie ein alte hangend Wand, Die aus Mutwill wird angerannt, Bis sie zu Boden liege. 3. Ihr Herz, Mut, Sinn ist alls gericht, Zu dämpfen den Gerechten, Mit Lügen und mit falschem Gticht Sie wider ihn stets fechten, Sie fluchen doch im Herzen fort, Wenn sie gleich gebn die besten Wort, Die Leute zu betören. 4. Mein Seele harret nur auf Gott, Der soll mein Hoffnung bleiben, Er ist mein Hülf, mein Schutz, mein Hort, Wenn sie zum Fall mich treiben, Bei Gott ist mein Heil, meine Ehr, Mein starker Fels, zum Schutz, zur Wehr, Auf ihn ich mich verlasse. 5. Ach lieben Leut, hofft ja auf Gott, Allzeit fest ihm vertrauet, Schütt aus eur Herz in aller Not Für Gott, steif auf ihn bauet, Der Herr ist unser Zuversicht, Er wird uns gewiß verlassen nicht In allen unsern Nöten. 6. Die Menschenkind seind doch nichts wert, So viel ihr sind auf Erden, Auch die so groß und hoch geehrt, Zunicht ihr Anschläg werden, Wenigr denn nichts sie wägen all, Ihr Pracht, Ruhm, Witz, Kunst allzumal Ist eitel und vergebens. 7. Auf Unrecht, Frevel und Gewalt Soll sich niemand verlassen, Denn großer Pracht wird selten alt, Wohl dem, der hält recht Maße, Der nicht setzt sein Herz, Sinn und Mut Auf Reichtum und vergänglich Gut, Wenns ihm zufällt mit Haufen. 8. Gott hat ein teures Wort geredt In seiner lieben Gmeine, Ich hab es etlich mal gehört: Gott ist mächtig alleine. Du, Herr, bist gnädig und gerecht, Du zahlst und gibst eim jeden Knecht Nach seim Verdienst und Werke. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006