Heinrich Schütz (1585-1672)
Es steh Gott auf, daß seine Feind
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Es steh Gott auf, daß seine Feind |
Untertitel: | Becker-Psalm 68 |
Entstehungszeit: | 1627, rev. 1660 |
Besetzung: | SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib. |
Erstdruck: | Dresden: Gottfried Seyffert, 1661 |
Opus: | op. 14 Nr. 68: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei... SWV 165: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 68 Es steh Gott auf, daß seine Feind |
Text:
Textdichter: | Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602) |
Sprache: | deutsch |
Text: | 1. Es steh Gott auf, daß seine Feind Plötzlich zerstreuet werden, und all, die ihm zuwider seind, Für ihm fliehen auf Erden, der Gottlos verschwindt Gleichwie Rauch von Wind, Mit Feuersgewalt das Wachs zerschmelzet bald, Für Gott muß er umkommen. 2. Der Gerechte muß des freuen sich, Fröhlich allzeit im Herren, Von Herzengrund ganz inniglich Singt er seim Namen Ehre, Macht Bahn, lieben Leut, Der Weg sei bereit, Der Herr fährt herein Und kehrt sanft bei uns ein, Sein Zukunft uns erfreuet. 3. Er ist der Waisen Vater frumm, Der Witwen Richter treue, Er ist Gott in seim Heiligtum, Die Einsam Gott erfreuet, Gibt Kinder im Haus, Führt die Gfangne aus, Tuts zu rechter Zeit, Die abtrünnigen Leut Müssen zu Grund verdorren. 4. Gott, da du für deim Volk herzogst, Gingst einher in der Wüsten, Des Himmels Kraft sich sehr bewog, Die Erd untr deinen Füßen Bebt und zittert sehr, Des Donners Stimm schwer Hat erschrecket sie Für dem Gott Sinai, Der Israel Gott heißet. 5. Nu gibst du, Herr, deins Geistes Gnad, Ein gar fruchtbaren Regen, Dein Erbe, so ganz schwach und matt, Erquickest du mit Segen, Daß wir armen Tier Stets bleiben für dir, Finden Ruh und Rast, Wenn du die Seele labst, Herr Gott, mit deinen Gütern. 6. Sein liebes Wort gibt Gott der Herr Mit großer Schar der Lehrer, Es breiten aus sein Reich und Ehr Der König ein groß Heere, Die Mutter im Haus Den Raub teilet aus, Die Beut ist gemein, Alle, die gläubig sein, Solln ewig selig werden. 7. Wenn Gottes Heer zu Felde zeucht, Das Himmelreich zu mehren, Von Gaben schön es herrlich leucht Und glänzet weit und ferne, Gleich dem feinen Gold, Wenn die Lehrer hold Verkünden die Lahr, So wird es hell und klar Und leucht fern in die Lande. 8. Die liebe Kirch, des Herren Berg, Ist fruchtbar und gediegen, Vergebens ist all Macht und Stärk, Die darwider will kriegen, Bei ihr wohnet Gott, Drum hat's keine Not, Er streitet für sie, Hat sie verlassen nie, Trotz allen höllschen Pforten. 9. Viel tausend Wagen und noch mehr Hat Gott, drauf er umfähret, Er ist gefahren in die Höh, Als er die Höll zerstöret, Das Gfängnis er fing Und Gaben empfing Für die Menschenkind, Bekehrt die Feinde geschwind, Bei seiner Kirch er bleibet. 10. Gelobt sei täglich unser Gott, Der uns ein Last aufleget, Hilft uns doch wieder aus der Not Und heilt, was er zerschläget, Wir habn einen Herrn, Der hilft herzlich gern, Gtreu ist unser Gott, Errett uns aus dem Tod, Was wollten wir uns fürchten? 11. Der Herr den Kopf der Feind zerschmeißt, Die ihm stets widerstreben, Den Haarschädel herunterreißt Der, die in Sünden leben, Doch verspricht der Herr, Er woll holen her Und bringen zur Gmein, Auch die gewaltig sein Im Götzendienst verteufelt. 12. Dein Fuß, Herr, in der Feinde Blut Wird sich färben auf Erden, Wenn du dreinschlägst in deim Unmut, Die Hund es lecken werden, Du zeuchst mit großr Ehr Im Triumph daher, Mein Gott und König, Dein Einzug prächtiglich Zum Heiligtum tust halten. 13. Die Sänger gehen vorne her, Die schön und lieblich singen, Darauf der Spielleut großes Heer, Die lan die Saiten klingen, Lobt Gott unsern Herrn, Preist ihn weit und fern, Ihm dank die Gemein, Daß er die Brünnlein rein Aus Israel läßt fließen. 14. Man sieht vom Stamme Benjamin Ein Fürsten klein erhoben, Mit ihm die Fürsten Naphthalim Und Sebulon dich loben, Vom Stamm Jud' ein Hauf, Fürsten folgen drauf Und andre viel mehr, Durchs apostolisch Heer Der Herr sein Reich aufrichtet. 15. Das wollts du, Herr, bewahren rein Und uns darinnen stärken, Daß wir bleiben in deiner Gmein, Zu schauen deine Werke, Um Jerusalem, Da dein Wohnung stehn, Nimm dich an in Gnad, Bewahr die heilig Stadt, König dir Gschenk zuführen. 16. Das Tier im Rohr wollst du, Herr Gott, Vertilgen durch dein Schelten, Der Ochsen und der Kälber Rott Ihren Frevel vergelte, Alle Büberei Um Geld hier ist frei, Ihr Herz darauf tracht, Zerstreu der Völker Macht, Die wider dich stets kriegen. 17. Die Fürsten aus Ägyptenland Kommer daher von ferne, Die Mohren strecken ihre Hand Zu dienen Gott dem Herren, Drum, ihr Königreich, Singt alle zugleich, Denn Gott hoch geehrt Übrall im Himmel fährt, Seim Donner Kraft zu geben. 18. Gebt Gott Ehr, der sein Herrlichkeit In Israel beweiset, Sein Macht in Wolken ist bereit, Die Kirch sein Wunder preiset, Der Gott Israel Schützet Leib und Seel, Er gibt Kraft und Stärk Seim Volk, drum Gottes Werk Ewig wir sollen loben. |
Letzte Änderung am 1. Januar 2006