Heinrich Schütz (1585-1672)

Du Hirt Israel, höre uns

Allgemeine Angaben zum Werk:

Titel: Du Hirt Israel, höre uns
Untertitel: Becker-Psalm 80
Entstehungszeit: 1660
Besetzung: SATB und Basso continuo (Orgel) ad lib.
Erstdruck: Dresden: Gottfried Seyffert, 1661
Opus: op. 14 Nr. 80: Psalmen Davids, Hiebevor in deutsche Reime gebracht Durch D. Cornelium Beckern, Und nachmals Mit Ei...
SWV 177: Beckerscher Psalter II - Becker-Ps. 80 Du Hirt Israel, höre uns

Text:

Textdichter: Dr. Cornelius Becker (Leipzig, 1602)
Sprache: deutsch
Text: 1. Du Hirt Israel, höre uns,
Der du für allem Schaden
Die Schaf Joseph bewahren tust,
Erhöre uns in Gnaden,
Der du sitzt über Cherubim,
Erweck dein Gwalt und Stärke,
Daß Ephraim und Benjamin,
Manasse auch im Werke
Dein große Hülfe merken.

2. Tröst uns, Gott, unser Zuversicht,
Laß uns dein Antlitz leuchten,
Sonst können wir genesen nicht,
Wenn du willt von uns weichen,
O starker Gott, Herr Zebaoth,
Hat denn dein Zorn kein Ende?
Wie lang solln wir in unser Not
Aufheben unser Hände,
Willst doch das Kreuz nicht wenden?

3. Du speisest uns mit Tränenbrot,
Das Maß ist voll geschenket
Mit Trübsal, Jammer, Angst und Not,
Damit dein Zorn uns tränket,
Wir sind gesetzt zum Schimpf und Spott
Unsern Nachbarn und Freunden,
Es zankt mit uns die böse Rott,
Auch höhnen uns die Feinde,
Sehr groß ist unser Leiden.

4. So tröst uns, Herr, Gott Zebaoth,
Laß uns dein Antlitz leuchten,
Sonst wir vergehn in dieser Not,
Wo du nicht Hülf erzeigest,
Du hast den edlen Weinstock dein,
Der deinen Herzen liebet,
Aus Ägypten geholt herein,
Die Heiden sind vertrieben,
Der Weinstock ist beklieben.

5. Du hast für ihm die Bahn bereit
Und ihn tief wurzeln lassen,
Im Land sein Schatten weit und breit
Bedeckt die Berg und Straßen,
Bis an die Zedern Libanon
Sein Reben sind geleitet,
Sein Gwächs geht an dem Meer herum,
Und an des Wassers Seiten
Sein Zweige sich ausbreiten.

6. Warum hast du denn seinen Zaun
Zerbrochen ringst umhere?
Du hast gegeben Platz und Raum,
Daß er zerrissen werde,
Ein jeder, der nur geht dafür,
Sein Mut an ihm will kühlen,
Die wüsten Säu und wilden Tier
Ihn gar schändlich zerwühlen,
Des Leids ist gar zu viele.

7. Ach wende dich, Gott Zebaoth,
Und schau von deinem Throne,
Such uns heim, sieh an unser Not,
Des lieben Weinstocks schone,
Den du durch deine rechte Hand
Gepflanzet dir zu eigen,
Halt ihn in Bau, und mach's bekannt,
Daß du uns Guts erzeigest,
Von deinem Erb nicht weichest.

8. Sieh drein, Herr Gott, die Feinde schilt
Mit zornigen Gebärden,
Damit des Brennens, Reißens wild
Einmal ein End mög werden,
Und schütz durch deinen starken Arm
Das Volk, Herr, deiner Rechten,
In Gnaden unser dich erbarm,
Wir sind ja dein Gemächte,
Dein fest erwählt Geschlechte.

9. Laß uns, Herr, leben stets für dir,
So wolln wir nicht abweichen,
Deim heilgen Namen für und für
Lob, Ehr und Preis erzeigen,
Wenn du uns tröst, Herr Zebaoth,
Und läßt dein Antlitz leuchten,
So gnesen wir in unsrer Not
Und bleiben allzugleiche
Erben in deinem Reiche.
Letzte Änderung am 1. Januar 2006

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