Lebenslauf von Iris Szeghy

Bild von Iris Szeghy Iris Szeghy stammt aus einer ungarischen Familie und wuchs in der Slowakei auf. Am Konservatorium in Košice studierte sie zunächst Klavier. Ein persönlich prägendes Erlebnis bewog sie mit siebzehn Jahren erstmals, eigene Musik zu schreiben - damals entschied sie sich, Komponistin zu werden. In Košice begann sie, Komposition zu studieren; ihre Studien setzte sie an der Musikhochschule in Bratislava fort, wo sie 1989 mit einer Dissertation bei Prof. Ivan Hrušovský abschloss - das Konzert für Violoncello und Orchester war ihre Doktorarbeit. Seitdem lebt sie als freie Komponistin.

Iris Szeghy ist immer konsequent ihren eigenen Weg gegangen. Mit dem Streichquartett Musica dolorosa schaffte sie 1985 den Durchbruch in der damaligen Tschechoslowakei, 1984 bis 1998 gewann sie auch mehrere Kompositionspreise dort (seit 1993 in Tschechien und der Slowakei). Nach der Wende führten sie mehrere längere Stipendien- und Kompositionsaufenthalte in verschiedene Länder Europas und in die USA – u. a. nach Budapest, Warschau, in die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, an die Hamburger Staatsoper (als „composer in residence“), ins STEIM Studio in Amsterdam, an die University of California at San Diego (als „visiting composer“), in die Künstlerhäuser Worpswede und Boswil (Kompositionsauftrag der Pro Helvetia). Anregende Begegnungen hatte sie während ihren Reisen mit George Crumb, Dieter Schnebel, Witold Lutoslawski, Sofia Gubajdulina. Von 1998 bis 2002 war sie Mitglied des Komitees von Melos-Ethos, des internationalen Festivals für Neue Musik in Bratislava, und im Vorstand der slowakischen Sektion der IGNM; sie ist Mitglied des slowakischen, des ungarischen und des schweizerischen Komponistenverbandes. Seit 2002 lebt und arbeitet Iris Szeghy als freie Komponistin in Zürich. 2008 erhielt sie den Kompositionspreis des Kantons Zürich.

Ihr umfangreiches Werkverzeichnis umfasst Orchester-, Solo-, Kammermusik- sowie Chorwerke, die an Konzerten und Festivals in ganz Europa, Nord- und Südamerika und in Asien aufgeführt wurden und werden (u. a. in London, Paris, Rom, Amsterdam, Berlin, Stuttgart, Freiburg, Bremen, Leipzig, Zürich, Warschau, St. Petersburg, Kiew, Sofia, Budapest, Prag, Brno, Bratislava, New York, Chicago, Philadelphia, Buenos Aires, Tokio). Sie nahm teil am International Composers Rostrum der UNESCO 1989 in Paris (Streichquartett), an den Weltmusiktagen ISCM 1992 in Warschau (De profundis), an den Internationalen Sommerkursen für Neue Musik in Darmstadt 1994, 1996 and 2000 (In Between, Midsummer Night’s Mystery) und an den Schweizer Tonkünstlerfesten 2003 (Musica folclorica), 2004 (Vielleicht, dass uns etwas aufginge) und 2005 (Oratio). Porträtkonzerte hatte sie in Stuttgart, San Diego, Hamburg, Bremen, Dublin und zuletzt 2006 in Luzern und Bern. Ihr letztes Werk, das Streichtrio „Goldberg“ wurde am Lucerne Festival 2008 uraufgeführt.

Kompositionsaufträge erhielt Iris Szeghy u. a. von den Bratislava Musikfestspielen, dem Hilliard Ensemble, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, dem Boswiler Sommer Festival, dem Musikpodium der Stadt Zürich und zahlreichen Ensembles und Musikern weltweit. Neben diversen Aufnahmen einzelner Werke auf Sammel-CDs erschien 2002 eine Porträt-CD mit dem Ensemble SurPlus aus Freiburg i. Br. 2008 erschien eine Porträt-CD in der Reihe Grammont/Musiques Suisses.
Letzte Änderung am 14. Oktober 2008