Henri Tomasi (1901-1971)

Miguel Mañara, ou Don Juan de Mañara

Allgemeine Angaben zur Oper:

Titel: Miguel Mañara, ou Don Juan de Mañara
Entstehungszeit: 1936
Uraufführung: 29. März 1956 in München
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Erstdruck: Paris: H. Lemoine, 1936
Verlag: Paris: Alphonse Leduc, 1952
Bemerkung: Offenbar handelt es sich hier um eine ungewöhnliche Variante von dem Mythos über Don Jaime. Im Rahmen eines Kulturaustausches erlebte die Oper ihre Uraufführung 1956 in München unter dem Dirigenten André Cluytens. Das Presseerzeugnis „Die Zeit“ sprach seinerzeit von einer Gratwanderung zwischen künstlerischem Bekenntnis und blasphemischem Monumentalkitsch. Das Werk des französischen Komponisten mit korsischen Vorfahren entstand zu einer Zeit, als Francis Poulenc die „Dialogues des Carmélites“ ins Leben rief. Seine künstlerischen Impulse empfing Tomasi in Indochina und ließ diese in seine Tonsprache einfließen. Ob seiner dichten Instrumentation mit impressionistischem Einschlag exotischer Prägung ist das Resultat ein unerhört spannendes Klangerlebnis der außergewöhnlichen Art.

Zur Oper:

Art: Lyrisches Drama in vier Akten und sechs Bildern
Libretto: Henri Tomasi nach dem Mysterium von Oscar Vladislas de Lubicz Milosz
Sprache: französisch
Ort: Sevilla
Zeit: 17. Jahrhundert

Personen:

Miguel Mañara: spanischer Edelmann
Girolama: seine Frau
Frère Jardinier
L'Ombre et L'Esprit du cie: Schatten und Geist des Himmels
L'Esprit de la terre: Geist der Erde
Weitere: Geister, Mönche und weitere

Handlung:

Don Miguel fühlt sich als Don Giovanni und führt in seiner Jugend ein Leben in ungezügelter Freizügigkeit, bis er vom Überdruss geplagt nach Ablenkung sucht. Der Genussmensch entschließt sich, ein neues Leben nach bürgerlichem Muster zu beginnen und heiratet Dona Girolama, die aber schon nach ein paar Monaten stirbt. In dem Schicksalsschlag sieht er eine Strafe des Himmels, der sich aktiv einschaltet. Der Sünder tut Buße und schließt sich in Sevilla der Bruderschaft „La Santa Caridad“ an. Sein Leben wird von nun an von der Nächstenliebe geprägt und man nennt ihn den „Vater der Armen“. Sein selbstloses Engagement dringt bis nach Rom, so dass der Vatikan sich entschließt, Bruder Miguel heilig zu sprechen.

Die sechs Bilder im Einzelnen:

1. Le festin (Das Fest)
2. Le jardin (Der Garten)
3. La veillée (Die Nachtwache) - Procession nocturne Corpus Christi du Jeudi-Saint (Die Prozession am Gründonnerstag)
4. La confession (Das Bekenntnis)
5. Le miracle (Das Wunder)
6. La mort (Der Tod)

Letzte Änderung am 30. Dezember 2016
Beitrag von Engelbert Hellen

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