Lebenslauf von August Bournonville

Bild von August Bournonville Man würde August Bournonville unrecht tun, wenn man ihn lediglich als Librettisten begreifen würde. Der in Kopenhagen Geborene war der Schöpfer des dänischen Nationalballetts. Sein großer Wurf ist „Valkyrien“ (zu deutsch: Die Walküre), der von seinem Freund Johann Peter Emilius Hartmann (1805-1900) vertont wurde. Hartmann, als Begründer einer dänischen nationalen Schule, läutete in Skandinavien die Romantik ein. Die beiden kannten sich von Kindheit an, und beider Eltern waren am Königlichen Theater beschäftigt. Hartmann war von dem Plan sofort begeistert.

Der Vater Augusts war der französische Balletttänzer und Choreograph Antoine Bournonville, der am Königlichen Theater die Position eines Ballettmeister innehatte. Als Choreograph weniger bedeutend, führte er die Schule seines Lehrers Jean George Noverre weiter.

In seiner Berufung als Pädagoge konnte August weitergeben, was er während seines Studienaufenthaltes und als Solotänzer an der Pariser Oper von Pierre Gardel und Auguste Vestris gelernt hatte. Ihm wurde im Jahre 1830 die Ehre zuteil, am Königlichen Theater in Kopenhagen zum Ballettmeister ernannt zu werden. Er benutzte seine Stellung, um das dänische Ballett weiterzuentwickeln und ihm den Rang zu geben, der ihm neben anderen darstellenden Kunstarten gebührt.

Schauspiele mit mythologischen Handlungen in altnordischen Kostümen waren sehr populär geworden. Eine davon war die Geschichte von Balders Tod des Dichters Johannes Ewald. Vor allem waren es die Tragödien von Adam Oehlenschläger, die ihn inspirierten und zu Balletten literarischen Inhalts, der nordischen Mythologie entnommen oder der Geschichte der frühen dänischen Könige, anregten.

Mit dem Ballett „Valkyrien“ schuf er ein Werk von epischer Breite, wie die Musikgeschichte es bisher nicht kannte. Eine überquellende Fülle an Handlungsinhalten vereint sich zu einer spannenden Historie überdimensionalen Ausmaßes, die den Zuschauer in seinen Bann schlug.



Beitrag von Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 17. November 2005