Lebenslauf von Zubin Mehta

Bild von Zubin Mehta Zubin Mehta, 1936 in Bombay geboren, entstammt einer Musikerfamilie (sein Vater Merwan Mehta war ein prominenter Konzertgeiger, Geigenlehrer und Dirigent, der sowohl das Bombay Symphonie Orchestra Symphonie (1935) als auch das Streichquartett dieser Stadt gründete).

Als Siebenjähriger erhielt Zubin Mehta ersten Geigen- sowie Klavierunterricht und wurde früh mit der europäisch-klassischen Musik vertraut. Als Schüler seines Vaters dirigierte er 16-jährig erstmals dessen Bombayer Symphonieorchester. Trotz seiner Anfangserfolge begann er auf Drängen der Eltern ein Medizinstudium am ST. Xaver College, gab es aber bald auf, um sich endgültig der Musik zu verschreiben. Mit 18 Jahren kam er nach Wien und belegte an der Musikakademie die Fächer Klavier, Kompositionen, Kontrabass. Ein Jahr später besuchte er die Kapellmeisterklasse von Hans Swarowsky, der in Ihm "den dynamischen Dirigenten, der von Natur ais alles hat", erkannte. 1956 während der Ungarn-Krise formierte er (noch Student) ein Studentenorchester und dirigierte er in einem Flüchtingslager bei Wien. 1958 schloss er die Musikakademie ab.

1958 gewann er den 1. Preis in einem internationalen Dirigentenwettbewerb in Liverpool, dem die Stelle des dortigen stellvertretender Kapellmeister folgte. Er dirigierte Austauschprogramme für junge Musiker in Jugoslawien und Belgien, war einer der jüngsten Dirigenten, die jemals am Pult der Berliner und Wiener Philharmoniker standen. Mit beiden Orchestern verbindet Ihn bis heute eine enge Freundschaft. 1967 folgten Konzerte bei den Salzburger Festspielen, schließlich begann seine Karriere in Amerika mit einem Wettbewerbsieg (2. Platz) in Tanglewood/Massachusetts. Er zog die Aufmerksamkeit von Charles Munch (Leiter der Bostoner Symphoniker) auf sich, der großem Einfluss auf Zubin Mehtas weitere Karriere gewann. 1960 debutierte Zubin Mehta bei den New Yorker Philharmonikern, dem Philadelphia Orchestra sowie das Symphonieorchester von Montreal, dessen Chef er von 1962 bis 1966 war.

Ab 1962 entwickelte Zubin Mehta das Los Angeles Philharmonie Orchester zu einem international beachteten Klangkörper. Schon früh holte man Zubin Mehta ans Opernpult: 1964 leitete er Tosca in Montreal, 1965 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Opera gefolgt von der legendären Strehler-Inszinierung der Entführung aus dem Serail bei den Salzburger Festspielen 1967, vielen Gastspielen beim "Maggio Fiorentino", an der Mailänder Scala, dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Lyric Opera of Chicago und der Wiener Staatsoper, die Ihn 1997 zum Ehrenmitglied ernannte. Internationalen Ruhm erlangte er zudem als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra (ab 1969). Als er im Herbst 1981 in Israel wegen zwei Wagner-Aufführungen angegriffen wurde, ernannt Ihn das Orchester spontan zu seinem musikalischen Leiter auf Lebenszeit. 1978 wurde Zubin Mehta Nachfolger von Pierre Boulez bei den New Yorker Philharmoniker und bekleidete diese Chefposition bis 1991. Seit 1969 ist er Leiter des Maggio Musicale in Florenz. 1998 war er der Dirigent der spektakulären Turandot-Produktionen in der Verbotenen Stadt in Peking. Seit September 1998 ist Zubin Mehta als Bayerischer Generalmusikdirektor musikalischer Leiter der Staatsoper.

Zubin Mehta spielte zahlreiche Schallplatten für CBS, Sony, Decca und BMG ein und erhielt höchste Auszeichnungen u, a.: Ehrendoktor verschiedener Universitäten, Träger des Nikisch-Ringes (seit 1981) und der Medaille D`Or Vermeil, Commandeur des Arts et des Lettres.
Letzte Änderung am 1. Mai 2004