Lebenslauf von Johann Georg Albrechtsberger

Bild von Johann Georg Albrechtsberger Johann Georg Albrechtsberger wurde am 3. Februar 1736 in Klosterneuburg geboren. Im Alter von 13 Jahren kam er in das Stiftsgymnasium in Melk, das er 1753 wieder verließ, um philosophische Studien am Wiener Jesuitenseminar aufzunehmen. Hier begegnete er Michael Haydn und hatte auch zu dessen berühmten Bruder Joseph Haydn freundschaftliche Kontakte. Etwa von 1755 bis 1757 wirkte er als Organist in Raab und von 1757 bis 1759 in der Wallfahrtskirche in Maria Taferl. Anschließend kam er nach Melk, wo er bis 1766 als Organist tätig war. 1772 berief Kaiser Josef II. den 36-jährigen zum zweiten Hoforganisten. Wolfgang Amadeus Mozart empfahl den inzwischen zum ersten Hoforganisten avancierten Albrechtsberger zu seinem Nachfolger als Kapellmeisteradjunkt in St. Stephan. Nach dem Tode Leopold Hofmanns wurde er zum Domkapellmeister von St. Stephan bestellt, eine Position, die er bis zu seinem Tode am 7. März 1809 innehatte. 279 Kirchenkompositionen, 278 Werke für Tasteninstrumente, 193 weltliche Instrumentalwerke, davon 4 Symphonien, Solokonzerte für Orgel, Harfe, Posaune sind nur ein Auszug aus seinem umfangreichen Lebenswerk. Albrechtsbergers größter Verdienst liegt allerdings in der Ausbildung nachfolgender Musikergenerationen. Er wird als bedeutendster Theoretiker an der Wende von der Klassik zur Romantik bezeichnet. Unter anderem gehörte auch Ludwig van Beethoven zu seinen Schülern, der in den vorangegangenen Jahren bei Joseph Haydn Unterricht genommen hatte und von diesem zu Albrechtsberger geschickt wurde, um seine Studien fortzusetzen. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen Albrechtsberger und Beethoven blieb auch nach dessen zweijähriger Studienzeit aufrecht.

Literatur: E. Paul, Johann Georg Albrechtsberger, 1976; A. Weinmann, Johann Georg Albrechtsberger, Thematischer Katalog, 1987.

Andreas Sperlich
Letzte Änderung am 1. Mai 2004