Lebenslauf von Francesco Cavalli

Bild von Francesco Cavalli Den Namen Cavalli hat er von seinem Mäzen übernommen, dem Patrizier Federico Cavalli, der den Jungen nach Venedig mitnahm, und ihm eine fundierte musikalische Ausbildung ermöglichte. Zur damaligen Zeit war es in Italien üblich, dass der Zögling - sofern etwas aus ihm wurde - den Familiennamen seines Wohltäters übernahm.

Mit bürgerlichem Namen heißt der Komponist Pier Francesco Caletti-Bruni und wurde als Sohn des Musikers Giovanni Battista Caletti in Crema in der Lombardei geboren. Vom Vater erhielt er auch den ersten Musikunterricht. Als Kapellmeister an der Kathedrale von Crema, besaß er die Kompetenz, seinen Spross als Chorknaben zu etablieren.

In Venedig hatte er das Glück, die Aufmerksamkeit von Claudio Monteverdi zu erringen. Jetzt wurde er dem Knabenchor von San Marco eingegliedert. Er machte an diesem Gotteshaus seine musikalische Karriere, so dass er im Jahre 1640 nach Monteverdi zum ranghöchsten Organisten ernannt wurde.

Die Aufführung seiner ersten Oper erfolgte im Jahre 1639, und weitere Bühnenwerke folgten. Sein Ruhm nahm zu, so dass er neben Monteverdi als der bedeutendste Komponist Norditalien anzusehen war.

Von Cavalli sind 42 Opern bekannt, bei 14 Werken ist die Partitur verloren gegangen. Die ersten 36 Musikdramen erlebten die Uraufführung in Venedig.

Das Leben des Komponisten verlief gleichmäßig ohne störende Ereignisse in seinem Haus am Canale Grande, welches er mit seiner Ehefrau und seiner Schwester bewohnte. Er hatte viel Zeit zum Komponieren und konnte sich dieser Tätigkeit ausgiebig widmen.

Im Jahre 1660 erhielt er eine Einladung vom Kardinal Mazarin aus Paris, die ihn ein bisschen aus dem Gleichgewicht brachte. Er hatte den Auftrag, eine Oper zu komponieren, die zur Vermählung Ludwigs XIV. mit der spanischen Infantin aufgeführt werden sollte. Die Entlohnung war reichlich bemessen. Die Oper wurde nicht pünktlich fertig, so dass man auf den Xerse zurückgreifen musste. Der französische Hofkomponist Lully sorgte für Turbulenzen, die Francesco den Aufenthalt in Paris verleideten, so dass er nach zwei Jahren froh war, wieder am Canale Grande zu sein. Er bevorzugte danach die Komposition geistlicher Werke.



Beitrag von Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 13. Juli 2006