Lebenslauf von Cécile Louise Stephanie Chaminade

Bild von Cécile Louise Stephanie Chaminade Cécile Chaminade wurde in einem bürgerlichen Haushalt mit 3 Geschwistern (ihre Schwester Henriette war mit Moritz Moszkowski verheiratet) in Paris groß. George Bizet, der häufig bei Soireen der Familie Chaminade anwesend war, wurde auf sie aufmerksam und sprach sich für eine musische Ausbildung der jungen Cécile aus. Sie wurde Privatschülerin von Félix Le Couppey am Konservatorium in Paris. Theorieunterricht erhielt sie bei Augustin Savard. Später war sie als Komponistin und Pianistin tätig und feierte in beiden Disziplinen größte Erfolge. Ausgedehnte Konzertreisen führten sie u.a. in die USA, Schweiz, Holland und nach England. Überall spielte sie vor vollen Sälen und in den USA bildeten sich sogar Chaminade-Clubs. Der Verlag Enoch publizierte sehr viele ihrer Klavierwerke. Es sind melodiöse, einnehmende und zugängliche Charakterstücke, weitgehend dem Stil der Romantik verhaftet, gelegentlich mit impressionistischen Einfärbungen durchsetzt. Ihre Kompositionen erfreuten sich großer Beliebtheit und wurden von einem breiten Publikum "konsumiert". Zur Überraschung ihrer Familie und Freunde heiratete sie 1901 den 20 Jahre älteren Verleger Louis-Mathieu Carbonel, welcher nach fünfjähriger Ehe starb. Warum sie diese Ehe einging, blieb im Dunkeln. Sie behielt ihren Namen und legte in einem Ehevertrag fest, dass sie auch weiterhin die alleinigen Rechte an ihrem Besitz und Einkommen behielt. Gesundheitliche Probleme (Amputation des linken Fußes) führten mit dazu bei, dass sie ab 1928 nicht mehr komponierte. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Monte Carlo, wo sie 1944 starb.

Cécile Chaminade komponierte hauptsächlich Lieder und Klaviermusik, Kammermusik mit Klavier, einige Orchesterwerke (darunter Bearbeitungen ihrer Klavierwerke) und eine Oper.

Bibliografie:
Mayer,Clara (Hrsg.): Annäherungen an sieben Komponistinnen, Bd.X (Josephine Lang, Anna Amalia von Sachsen-Weimar, Carola Bauckhold, Maria de Alvear. Tsippi Fleischer, Cécile Chaminade, Haruna Miyake), Kassel 1999.

Ausführliches Klavierwerkverzeichnis mit Besprechung, in: Isolde Weiermüller-Backes/Barbara Heller, Klaviermusik von Komponistinnen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, Düsseldorf 2003, S. 43-50.



Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes
Letzte Änderung am 8. Dezember 2004