Lebenslauf von Hans Fleischer

Bild von Hans Fleischer Der Sohn eines Justizrates absolvierte das humanistische Gymnasium seiner Heimatstadt. Nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst im Jahre 1918 studierte er von 1913 bis 1921 Komposition bei Prof. Carl Kittel in Bayreuth. Danach wirkte er als Komponist und Pianist in Wiesbaden. Später nahm er nochmals Unterricht bei der Reger-Schülerin Johanna Senfter in Oppenheim am Rhein. 1941 wurde er zum Leiter der musiktheoretischen Ausbildungsklassen und stellvertretenden Direktor der Landesmusikschule Luxemburg berufen. Ab 1945 lebte er in bescheidenen Verhältnissen freischaffend in Bayreuth. Zusammen mit seiner Gattin Else (geb. Matthieu), einer Sängerin und Pianistin, bewohnte er auf einem Grundstück, das ihm ein Mäzen zur Verfügung gestellt hatte, sein eigenes Gartenhaus. 1956 wurde ihm von der Jean-Paul-Gesellschaft die Jean-Paul-Medaille in Silber, 1976 von der Stadt Bayreuth der Kulturpreis verliehen. Bis an sein Lebensende blieb er schöpferisch tätig.

Hans Fleischers musikalische Wurzeln liegen in der Spätromantik. Von Max Reger und Hans Pfitzner herkommend, lehnte er Atonalität, serielle Kompositionstechniken und elektronische Experimente ab. Dabei war sein Stil alles andere als epigonal. In ihrer kühnen dissonanzen- und modulationsreichen Harmonik geht seine kontrapunktisch höchst artifizielle Musik über die Grenzen seiner Vorbilder weit hinaus. Seine Manuskripte – vornehmlich die der noch ungedruckten Werke – werden im Archiv der Stadt Bayreuth aufbewahrt.



Beitrag von R.M.
Letzte Änderung am 31. März 2007