Lebenslauf von Asger Hamerik

Bild von Asger Hamerik Der Däne Asger Hamerik wurde am 8. April 1843 in Kopenhagen geboren und hieß eigentlich mit Familiennamen Hammerich, änderte seinen Namen jedoch zu Hamerik zur Zeit des Deutsch-Dänischen Krieges (1864 - es ging um die Herzogtümer Schleswig, Holstein und um Lauenburg).

Sein Vater war ein bekannter Professor der Theologie und wie so oft wurde auch hier von dem Sohn erwartet, dass er es seinem Vater gleichtat. Asger fühlte sich hingegen zur Musik hingezogen. Ein glücklicher Umstand war es nun, dass seine Mutter mit gleich zwei bekannten Komponisten verwandt war: Johan Peter Emilius Hartmann (1805-1900) und Niels Wilhelm Gade (1817-1890). Beide erklärten sich bereit, Asger zu unterrichten - ideale Bedingungen also für den zukünftigen Komponisten. Er begann mit Kammermusik, schrieb sein erstes Werk für Orchester aber schon mit siebzehn Jahren. Seine erste Symphonie (op.3, sie wurde nicht in die offizielle Nummernfolge aufgenommen und das Manuskript ist verschollen) folgte im Sommer 1860, komponiert während eines Aufenthalts in Norwegen.

Als er 1862 seinen Wunsch äußerte, im Ausland zu studieren, stimmte sein Vater zu - allerdings erst nachdem Gade und Hartmann konsultiert wurden. Die erste Station war London, danach ging es nach Berlin, wo er Hans von Bülow sowohl als Lehrer als auch als Freund gewann. Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 erleichterte nicht eben Hameriks Aufenthalt in Berlin. Und so verließ er Deutschland und ging nach Paris und wurde Kompositionsschüler von Hector Berlioz.

Dieser starb jedoch schon 1869 und einige Zeit danach kehrte Hamerik Paris den Rücken. Doch er ging noch nicht nach Dänemark zurück. Im Jahre 1871 hielt er sich in Wien auf, wo ihm der amerikanische Konsul die Leitung des Konservatoriums und des Musikvereins (Peabody Institute) in Baltimore/USA anbot. Nach einer Beratung mit von Bülow nahm Hamerik das Angebot an und brach im August 1871 die Reise in die USA an.

Baltimore wurde bald zu Hameriks zweiter Heimat, in der er sich für die nächsten 27 Jahre seines Lebens aufhielt. Hier boten sich ihm ganz neue Möglichkeiten, denn das Orchester in Baltimore verfügte zeitweise über bis zu 80 Musiker - er konnte sich also Bedingungen schaffen, die, verglichen mit denen bei dänischen Orchestern, geradezu ideal waren. Unter seiner Leitung nahm die Bedeutung des Konservatoriums erheblich zu. Dies ist auch daran zu erkennen, daß unter Hameriks Leitung so bekannte Persönlichkeiten wie Anton Rubinstein, Hans von Bülow, Sir Arthur Sullivan und Peter Iljitsch Tschaikowsky Konservatorium einen Besuch abstatteten. Hamerik nutzte seine Zeit in Baltimore, um mehr Orchestermusik zu komponieren. Insgesamt komponierte er 7 Symphonien (die erste ist Anton Rubinstein gewidmet), in denen oft die Einflüsse Gades und auch Berlioz' zu spüren sind. Neben seiner eigenen Musik führte Hamerik mit dem Peabody Orchester auch oft Werke amerikanischer Komponisten auf. Mit Ausnahme seiner ersten Symphonie entstanden alle seine Symphonien in Amerika. Hamerik war in erster Linie Komponist und Dirigent und als das Peabody Orchester im Jahre 1895 aus finanziellen Gründen aufgelöst werden musste, zeichnete es sich ab, dass er wieder nach Dänemark gehen würde.

Im Jahre 1898 kehrte Hamerik dann nach Dänemark zurück, um sich dort niederzulassen. Er komponierte nun zwar keine Symphonien mehr, dafür widmete er sich mehr der Kammermusik. Auch seine vier Opern und seine Werke für Chor und Orchester sollten nicht vergessen werden. Darüber hinaus schrieb er ein Lehrbuch mit dem Titel "The Musician's Theory Book", das sich mit formalen Aspekten der Musik auseinandersetzt. Asger Hamerik starb am 13. Juli 1923 in Kopenhagen. Sein Sohn Ebbe Hamerik (1898-1951) war ebenfalls ein angesehener Komponist und Dirigent.
Letzte Änderung am 1. Mai 2004