Lebenslauf von Jenő Huszka

Bild von Jenő Huszka Dem Wunsch der Eltern, Rechtswissenschaft zu studieren, widersetzte sich der Jugendliche, denn er fühlte sich zur Musik hingezogen. In seiner Geburtsstadt Szeged und in Budapest belegte er am Konservatorium die Fächer Komposition und Violine, seine Lehrer waren Jenő Hubay und Gyula Erkel. Anschließend begab der Debütant sich nach Paris, um als Erster Geiger dem Orchester von Charles Lamoureux anzugehören, aber schon 1897 kehrte er von Heimweh getrieben nach Budapest zurück.

Als freischaffender Musiker schuf Jenő Huszka neben zahlreichen Liedern und einigen Orchesterwerken vierzehn Singspiele und Operetten, von denen nur das Opus „Gül Baba“ international zur Kenntnis genommen wurde. Seine übrigen Operetten sind nach wie vor in Ungarn sehr beliebt. Zu nennen wären die Frühwerke: „Prinz Bob“ (1902), „Goldblume“ (1903) und „Baroness Lili“ (1919). Erfolgreich waren auch „Erzébeth“ (1939), „Oberleutnant Maria“ (1942) und „Das Wirtshaus zur schönen Schäferin“ (1955). Bis auf die letztgenannte, die in Szeged uraufgeführt wurde, erblickten alle anderen das Licht der Welt in Budapest in der Landessprache.

Sich dem Vaterland verpflichtet fühlend, setzt er sich in Opposition zu Emmerich Kálmán und Paul Abráhám und ignoriert deren Bestrebungen, die Heimat zu verlassen, um im deutschsprachigen Raum Fuß zu fassen. Damit führt er die Gruppe derjenigen Magyaren an, der auch Albert Szirmay, Victor Jacobi und Ivo Zijardovic angehören. Ihr Ziel ist die Schöpfung einer nationalen Operette, frei von den Merkmalen der Wiener Schule. Als einziges Bindeglied verbleibt, unter dem Dach der Donaumonarchie geboren zu sein.

Von 1921 bis 1946 war Jenő Huszka Präsident des ungarischen Komponistenverbands.



Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 9. September 2009