Lebenslauf von Johanna Kinkel

Bild von Johanna Kinkel "Johanna, geboren am 8. Juli 1807, Tochter des Gymnasiallehrers Mockel in Bonn, trat 1823 in eine unglückliche Ehe, die sofort wieder aufgelöst, aber erst 1840 nach großen Schwierigkeiten rechtskräftig geschieden wurde, vermählte sich 1843 mit Gottfried Kinkel und folgte ihm 1851 nach seiner Flucht in das Londoner Exil, wo im Augenblicke, da den vereinten Anstrengungen der beiden Gatten die Gunst des Schicksals zu lächeln begann, ein unglücklicher, durch plötzlichen Krankheitsanfall herbeigeführter Sturz ihrem edlen Leben - am 17. November 1858 - ein rasches Ende machte. Früh entwickelte sie ein großes, musikalisches Talent und schlug die alte, strenge Richtung ein, [...] erkannte aber bei reiferer Entfaltung auch den Wert der neueren Musik, in deren Stilweisen sich nunmehr ihre Kompositionen größtenteils bewegen. Sie hat als Komponistin, Klavierspielerin, Sängerin und Musiklehrerin (in letzterer Eigenschaft praktisch durch Ausbildung trefflicher Schülerinnen und theoretisch durch die "acht Briefe über Klavierunterricht") gleich Glänzendes geleistet. Aber auch als Erzählerin ist sie ihren musikalischen Verdiensten durchaus ebenbürtig[...]." (A. d. Vorw. zu Johanna Kinkels Novelle "Musikalische Orthodoxie")

Johanna Kinkel bündelte ihre Lieder in zyklischer Form je sechs in ein Opus und mischte verschiedene Charaktere zusammen. Als ihren "Lehrmeister" nannte sie vor allem Ludwig van Beethoven. Wegen seiner im 6/8-Takt wiegenden Terz- und Sextgänge wird das Lied Wunsch in einer Rezension in der Neuen Zeitschrift für Musik 1838 als Beispiel ihrer Auseinandersetzung mit Mendelssohn genannt.



Literatur: "Annäherung an 7 Komponistinnen", Bd. 9, hg. v. Clara Mayer, Kassel 1998



[Quelle: Furore-Verlag (http://www.furore-verlag.de)]
Letzte Änderung am 6. Juni 2004