Lebenslauf von Gideon Klein

Bild von Gideon Klein Gideon Klein (geboren am 6. Dezember 1919 in Prerau, Tschechoslowakei) war ein Wunderkind (absolutes Gehör, fotografisches Gedächtnis, manuelle Fingerfertigkeit). Als Elfjähriger besuchte er parallel zum Gymnasium - als außerordentlicher Student - das Konservatorium in Prag, wohin die Familie einige Jahre zuvor gezogen war. Nach dem Abitur 1938 setzte er seine musikalischen Studien fort (Meisterklasse für Klavier, Komposition u.a. bei Alois Hába). Zudem nahm er an der Prager Karls-Universität das Musikwissenschaftsstudium auf. Mit der Einführung der Rassengesetze durch die Nationalsozialisten durfte der Klein wegen seiner jüdischen Herkunft öffentlich nicht mehr auftreten. 1941 wurde er im Konzentrationslager Theresienstadt interniert, wo er drei Jahre lebte und die Zeit zur vielseitigen musikalischen Tätigkeit innerhalb der Vorzeigeprogramme der Nazis nutzte. Am 16. Oktober 1944 wurde er zusammen mit vielen Künstlerkollegen nach Auschwitz gebracht, wo er in den ersten Monaten des kommenden Jahres an den Bedingungen des KZ starb.

Literaturhinweis: "Komponisten in Theresienstadt", herausgegeben von der Initiative Hans Krása Hamburg (Postfach 522 019, 22598 Hamburg).
Letzte Änderung am 1. Mai 2004