Lebenslauf von Ernst August Klötzke

Bild von Ernst August Klötzke Ernst August Klötzke (*1964) ging durch eine strenge Schule avancierter Komposition, die am spezifischen Erkenntnischarakter von Kunst festhält. Sein Essener Lehrer Nikolaus A. Huber, auch die Arbeit am Studio für elektronische Musik der Folkwang-Hochschule vermittelten ihm ein Kompendium technischer und ästhetischer Perspektiven im Ausgang des 20. Jahrhunderts. Eine "postserielle" Prägung lässt Klötzke in dem Sinne gelten, dass eine Komposition in ihren einzelnen Dimensionen rational zu strukturieren sei, dass ihr Ablauf nicht bloßer Willkür anheim fallen dürfe; dennoch hat jedes System für ihn nur relative Geltung. Von Klötzke lässt sich lernen, dass Konstruktion, Sinnlichkeit und Geheimnis keine Gegensätze sind. Oft entzündet sich seine Phantasie an einem Bild, einer Dichtung oder auch an Werken der klassischen Tradition, die ein beständiger Bezugspunkt seiner musikalischen Erfahrung sind. Er versteht es, aus einer einmal gefundenen Idee geradezu aberwitzige Konstruktionen abzuleiten - und sie bei nächster Gelegenheit auf den Kopf zu stellen. Avantgardistischer Übermut und lyrische Verrätselung gehen in eins.



Inge Kovacs und Andreas Meyer
Letzte Änderung am 1. Mai 2004