Lebenslauf von František Kmoch

Frantisek Kmoch wurde am 1. August 1848 in Zásmuky bei Kolin als erster von fünf Brüdern geboren. Sein Vater spielte Klarinette in den Orchestern der Gegend. Der junge Frantisek erlernte schon früh Violine in seiner Geburtsstadt. Später wechselte er an die Schule in Kolin und an die Prager Hochschule. Nachdem er 1869 als Lehrer in die Heimat zurückkehrte begann er in den lokalen Orchestern zu musizieren, für die er auch seine ersten Kompositionen schrieb. 1873 enthob man den 25- jährige seines Amtes, da er mehr und mehr Zeit und Aufmerksamkeit in die Musik steckte. Außerdem begann er sich für die vor kurzem gegründete patriotische Sokol-Bewegung zu interessieren. Er wurde aber trotzdem zum Stadtkapellmeister in Kolin berufen. Schließlich versammelte er eine Gruppe fähiger Musiker um sich, mit denen er ein Sinfonie-, ein Tanz- und ein Blasorchester gründete. Nach und nach wuchs der gute Ruf der Orchester und des Komponisten Frantisek Kmoch. Seine Kompositionen konnte man während der Tourneen in Böhmen, Schlesien und Mähren hören. Seine Wege führten ihn auch nach Krakau (1884), Budapest (1886), Nizny Novogorod (Gorki,1896) und Wien (1899). Eine spätere Einladung nach Amerika wurde von ihm ausgeschlagen.

Kmoch versuchte in seinen Kompositionen die Tradition der altöstereichischen Militärmusik und der tschechischen Volksmusik zu kombinieren. Er schuf dadurch einen eigenen Stil und wurde zum typischen Vertreter des tschechischen Musikantentums. Er ist der Schöpfer des tschechischen Marsches.

Kmochs Werkverzeichnis umfasst mehr als 300 Kompositionen. Er schrieb aber nicht nur Märsche, sondern auch Walzer, Polkas, Mazurken und andere Gebrauchs- und Tanzmusik der damaligen Zeit. In vielen Stücken verarbeitete er (Volks)Lieder, wie z.B. bei "Koline, Kolne" und "Ceska Muzika".

Seit 1961 veranstaltet die Stadt Kolin alljährlich im Juni zu seinen Ehren das Festival "Kmochs Kolin", an dem viel attraktive Blasorchester aus aller Welt teilnehmen,

Frantisek Kmoch verstarb am 30. April 1912 im 64. Lebensjahr in Kolin.

Quelle: Tschechisches Nationallexikon

Letzte Änderung am 1. Mai 2004