Lebenslauf von Karel Komzák

Bild von Karel Komzák Kar(e)l Komzák wurde am 8. November 1850 in Prag als Sohn des gleichnamigen späteren Militärkapellmeisters geboren. Er absolvierte das Konservatorium in Prag mit ausgezeichnetem Erfolg und trat 1869 freiwillig in die Kapelle des Infanterie-Regiments Nr. 11 ein, die von seinem Vater geleitet wurde. 1871 übernahm Karl Komzák die Kapellmeisterstelle bei den "7ern" in Innsbruck und wurde zwei Jahre später auch Chormeister der Innsbrucker Liedertafel.

Ab 1.12.1882 zog er nach Wien und baute hier die Kapelle des neu formierten Infanterie-Regiments Nr. 84 auf, die sich rasch zu einem vorzüglichen Orchester entwickelte. 1884 wurde Komzák mit der Regimentsmusik sogar zur Mitwirkung an der kaiserlichen Hoftafel kommandiert. 1887 gelangte im Rahmen einer Feier für Erzherzog Albrecht sein "Albrecht-Marsch" in Anwesenheit des Widmungsträgers zur Uraufführung, ein Stück, das später sehr populär werden sollte. 1888 spielten die "84er" bei der Kunstgewerbeausstellung in München.

1890 stellte Komzák seine Kapelle als erste der Donaumonarchie von der früher verwendeten hohen Stimmung auf Normalstimmung um. Im selben Jahr konzertierte er mit den "84ern" beim kaiserlichen Hofdejeuner in der Wiener Hofburg. Aufgrund seiner musikalischen Leistungen verlieh ihm Kaiser Franz Josef I. das "Goldene Verdienstkreuz mit der Krone", eine Auszeichnung, die vor ihm nur ein Militärkapellmeister (Alfons Czibulka) erhalten hat.

1892 zog Komzák, aus gesundheitlichen Gründen vom Regiment beurlaubt, nach Baden und wurde dort 1893 Kurkapellmeister. Bei der Militärmusik vertrat ihn in seiner Abwesenheit Feldwebel Josef Laßletzberger, der später selbst "84er"-Kapellmeister werden sollte, bis Komzák zur Jahreswende 1895/96 endgültig den Militärdienst quittierte. Karl Komzák starb am 23.4.1905 infolge eines tragischen Eisenbahnunfalles in Baden.

Aus seinem reichhaltigen Schaffen, die Walzer "Badner Madl'n" & "In Sturm und Drang", 84er Regimentsmarsch, Vindobona Marsch, Erzherzog Rainer Marsch, zahlreiche Potpourris und die Oper "Edelweiß".



Dr. Friedrich Anzenberger
Letzte Änderung am 1. Mai 2004