Lebenslauf von Conradin Kreutzer

Bild von Conradin Kreutzer Conradin Kreutzer wird am 22. November 1780 in Meßkirch, Baden, geboren. Ab 1790 erhält er seine schulische Ausbildung im Benediktiner-Kloster Zwiefalten, wo er auch in Gesang, Klavier, Orgel und Violine sowie Klarinette und Oboe unterrichtet wird. 1793 wechselt er in die Prämonstratenser-Abtei Schussenried. Hier entstehen erste Kompositionsversuche neben seiner Tätigkeit als Chorknabe und Organist.

1797 stirbt sein Vater. Sein Onkel übernimmt die Erziehung des jungen C. Kreutzer. Es folgt 1799 auf Wunsch des Onkels (dieser war Arzt) der Weggang aus Schussenried zum Medizinstudium nach Freiburg im Breisgau. Nebenbei entstehen erste Kompositionen und ab 1801, nachdem er sich gegen seinen Onkel durchsetzt und sein Medizinstudium aufgegeben hat, die erfolgreichen Uraufführungen kleiner Opern (z.B.: „Die lächerliche Werbung“, UA: 1801).

1801 verlässt er Freiburg im Breisgau und hält sich bis 1804 in Konstanz sowie in der Schweiz auf und hat Erfolge mit Klavier- und Klarinettenspiel. Im Juli 1804 geht er zum Studium bei J. G. Albrechtsberger nach Wien, wo er sich durch kleine Kompositionen und Klavierunterricht finanziert. 1810 unternimmt er eine Konzertreise als Sänger und Klavierspieler. Ab 1811 hält er sich in Stuttgart auf und gewinnt dort die Gunst des Königs Friedrich von Württemberg, der ihm 1812 die erfolgreichen Aufführungen der Opern „Fedora“ und „Konradin von Schwaben“ (beide in Stuttgart) ermöglicht. König Friedrich ernennt ihn nach diesen Erfolgen zum seinem Hofkapellmeister und damit zum Nachfolger von Franz Danzi.

Am 18. Oktober 1812 heiratet C. Kreutzer seine langjährige Verlobte Anna Huber. Zwei Söhne dieser Ehe sterben früh, und nur die Tochter Cäcilie, 1820 in Wien geboren, überlebt das Kindesalter und wird später Sängerin (ab 1839).

1816 verstirbt König Friedrich von Württemberg und C. Kreutzer muss seinen Dienst als Hofkapellmeister quittieren. Er begibt sich anschließend wieder auf eine Konzertreise, die ihn unter anderem nach Nürnberg, Meiningen, Gotha, Leipzig, Berlin, Dresden, Prag und Wien führt. 1818 erhält er die Kapellmeisterstelle in Donaueschingen, die er bis 1822 inne hat. 1822 wechselt er als Kapellmeister an das Kärntnerthor-Theater in Wien (hier 1822 UA: „Libussa“). Diese Stelle bekleidet er bis 1827.

Im Jahr 1824 verstirbt seine Frau Anna. Und am 1. September 1825 heiratet C. Kreutzer Anna von Ostheim, mit der er eine gemeinsame Tochter namens Marie bekommt, die später ebenfalls Sängerin wird.

1827 reist C. Kreutzer nach Paris und bringt hier seine Oper „L'eau de la jouvence“ zur Uraufführung, jedoch ohne Erfolg. Er kehrt nach Wien zurück und bekleidet in den Jahren 1829-32 wieder die Stelle des Kapellmeisters am Kärntnerthor-Theater. Ab 1833 wird er Operdirektor und Kapellmeister am Josephstädter Theater, wo er die sehr erfolgreiche Uraufführung seiner Oper „Das Nachtlager von Granada“ erlebt. 1834 wechselt er erneut an das Kärntnerthor-Theater, wieder als Kapellmeister, und bleibt dort bis 1840. Danach wechselt er als Städtischer Musikdirektor nach Köln (1840-42). 1842 geht er nach Wiesbaden. Hier ist auch seine Tochter Cäcilie als Sängerin engagiert.

In den Jahren 1843-45 unternimmt er mehrere Reisen nach Paris, um dort für seine Opern zu werben. Diese Reisen bringen jedoch nicht den erhofften Erfolg und bringen ihn finanziell erhebliche Ausgaben, die ihn fast in den Ruin treiben. In den darauffolgenden Jahren hat er verschiedene Aufenthalte, z.B. Gent, Frankfurt a. O., Graz, Hamburg und Leipzig.

1848 begleitet er zusammen mit seiner Frau die jüngere Tochter Marie zu einem Engagement nach Riga. Hier komponiert er viele Lieder und Männerchöre, bemüht sich jedoch nicht um eine neue Anstellung. Conradin Kreutzer stirbt am 14. Dezember 1849 wahrscheinlich an einem Hirnschlag.



Beitrag von Oliver Staack

Letzte Änderung am 15. Februar 2006