Lebenslauf von Robert Moran
Robert Moran wurde am 08. Januar 1937 in Denver, Colorado geboren. Er studierte u. a. bei Hans Apostel in Wien, bei Luciano Berio und Darius Milhaud. In den 1960er Jahren war er Mitbegründer des San Francisco New Music Ensemble am dortigen Konservatorium. Im Sinne des gemeinschaftlichen Erlebens mit seinen Interpreten schrieb Moran eine Reihe graphisch notierter Partituren, die zwar Strukturelemente kontrollieren, aber den Ausführenden eine eindeutig kreative Rolle zuwiesen. Des Weiteren hat Moran "Performance Art"-Ereignisse komponiert und organisiert, so zum Beispiel das im August 1969 stattgefundene "Thirty Nine Minutes for Thirty Nine Autos" - ein irreführender Titel für ein Werk, an dem 100.000 Darsteller und fast die ganze Innenstadt von San Francisco beteiligt waren - oder "Hallelujah" (April 1971) für die 70.000 Bewohner der Stadt Bethlehem (PA) sowie 20 Blaskapellen, 40 Kirchenchören, Gospelgruppen und weiteren Akteuren. In den siebziger Jahren ging er nach West-Berlin, wo Auftragswerke u. a. für die Stadt Graz entstanden. 1977 kehrte Moran auf Einladung der Northwestern University als Composer-in-residence in die USA zurück. Dort wohnt er heute in Philadelphia. Zu seinen jüngeren Auftragswerken gehören die Opern „Desert of Roses“ (1992) für die Houston Grand Opera und „From the Towers of the Moon“ (1992) für die Minnesota Opera, die Kammeroper „The Dracula Diary“ und Werke für Piano Circus und das Balanescu Quartett. 2001 schrieb Moran das Werk „Stimmen des letzten Siegels“, das im Münchner Dom zu Unserer Lieben Frau vom Ensemble Chrismos uraufgeführt wurde. Ebenfalls in München fand 2005 die Uraufführung des Stückes “Von unsagbaren Dingen“ statt, für die neben Chören, Blechbläsern und einem Heldentenor auch Alphörner benötigt werden. Beitrag von Marc Rohde |
Letzte Änderung am 16. September 2006