Lebenslauf von Oskar Nedbal

Bild von Oskar Nedbal Oskar Nedbal hatte das außerordentliche Glück, dass Antonín Dvořák sich als Lehrer seiner annahm. Mit achtzehn Jahren beendete er sein Studium am Prager Konservatorium und war dann Mitbegründer des Böhmischen Streichquartetts, in dem er die Bratsche spielte.

Der Sohn deutscher Vorfahren wirkte von 1896-1906 als Dirigent an der Böhmischen Philharmonie in Prag. Er nahm danach seinen Wohnsitz in Wien und übernahm bis 1919 die Leitung des dortigen Tonkünstler-Orchesters. Hin und wieder war er auch Dirigent an der Volksoper.

Nachdem er ein ein paar Kammerkonzerte und ein wenig Orchestermusik komponiert hatte, kamen zwei Ballette an die Reihe. Danach wendete er seinen Blick der Operette zu. „Die keusche Barbara“ brachte ihm nur einen Achtungserfolg. Dagegen schlug die folgende Operette „Polenblut“ wie ein Blitz ein und man jubelte dem Komponisten überall zu. Es folgten noch sechs weitere Operetten, die ihm das große Glück aber nicht brachten.

Die Gründung der Tschechoslowakei beflügelte seinen Patriotismus und es zog ihn in die Heimat. Oft dirigierte er in Bratislava.

Wirtschaftliche Nöte ließen ihn verzweifeln. Sein Leben beendete Oskar Nedbal durch einen Suizid. Am Heiligabend 1930 besuchte er in Zagreb einen Ball und stürzte sich in einem Anfall von Depression aus dem Fenster.



Beitrag von Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 16. Juli 2011