Lebenslauf von Helmut Oehring

Bild von Helmut Oehring Helmut Oehring, geboren 1961 in Berlin, gehört der jüngeren Komponistengeneration an und hat schon in den 90er Jahren eine kometenhafte Blitzkarriere gestartet. Seine Werke werden in den renommierten Konzertsälen im In- und Ausland aufgeführt, und bereits jetzt ist er mit renommierten Preisen und wichtigen Stipendien geehrt worden (u.a. Hanns Eisler Preis, Orpheus Preis, Schott Musikpreis, Hindemith Preis). Sein kompositorisches Schaffen umfasst mit ca. 150 Werken sämtliche Gattungen und Besetzungen.

Helmut Oehring wurde als hörender Sohn von gehörlosen Eltern geboren. Bis zu seinem vierten Lebensjahr hat er nicht als Hörender, sondern als Sehender seine Umwelt wahrgenommen. Diese Gegebenheit, die ihn von anderen Komponisten unterscheidet, hat sein musikalisches Schaffen beeinflusst. Er hat die Gebärdensprache als Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten in sein Oeuvre integriert. Hierzu H. Oehring: "Allein für das Sehen gibt es 200 einzelne Gebärden, die Gesten sind reichhaltiger, poetischer und vielschichtiger." Oehring sieht dies als Gegenreaktion auf Defizite zur Überwindung von Kommunikationslücken.

Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Baufacharbeiter und war dann in verschiedenen Berufen tätig. Seit 1984/1985 beschäftigt er sich intensiv mit komponierter Musik der europäischen Moderne. Helmut Oehring ist als Gitarrist und Komponist Autodidakt. Nach Konsultationen 1987 bei André Asriel und Helmut Zapf sowie 1988 bei Georg Katzer und Friedrich Goldmann war er von 1990-1992 Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin bei Georg Katzer. 1990 wurde Oehring der Hanns-Eisler-Preis des Deutschlandsender Kultur verliehen und 1992 war er Preisträger beim Forum Junger Komponisten des WDR Köln. 1993/1994 erhielt er ein Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen (Künstlerhof Schreyahn), 1994 ein Kompositionsstipendium des Cité der Arts Paris, 1996 Orpheus-Preis, 1997 Plöner Hindemith-Preis, 1998 Schneider- Schott-Preis. Helmut Oehring lebt in Berlin.
Letzte Änderung am 1. Mai 2004