Lebenslauf von Elias Parish-Alvars

Bild von Elias Parish-Alvars Israelische Musikforscher haben herausgefunden, dass Elias Parish-Alvars einer angesehenen jüdischen Familie entstammt, die vermutlich im 16. Jahrhundert aus Portugal emigrierte und sich in England niederließ. Er studierte Harfe bei Dizi, Labarre und Bochsa und wurde zu einem der bedeutendsten Virtuosen auf diesem Instrument. Im Jahre 1831 besuchte er Deutschland und spielte mit großem Erfolg in Bremen, Hamburg und anderen größeren Städten. Drei Jahre später machte er eine Tournee durch Italien und verzeichnete in Mailand einen großen Triumph. Ab 1836 hatte er für zwei Jahre in Wien seinen Wohnsitz. Häufig unternahm er Studienreisen in orientalische Länder, um sich Melodien einzuprägen und Inspiration zu holen. Gern kehrte er immer wieder nach Deutschland zurück, um Konzertreisen in dem geliebten Land zu unternehmen. Hector Berlioz schreibt überschwänglich in seinen Memoiren, dass er sich von seiner wunderbaren Vortragsweise wie hypnotisiert fühle. Von Mendelssohn, welcher seine erstaunlichen Fortschritte lobte, holte er sich in Leipzig entscheidende Anregungen für seinen Kompositionsstil.

1847 ließ er sich endgültig in Wien nieder, heiratete eine Schülerin, und der Kaiser ernannte ihn zum Kammermusiker. Obwohl er auch ein guter Pianist war, entwarf er seine meisten Kompositionen für sein Lieblingsinstrument, die Harfe. Man kennt allein vier Konzerte für Harfe und Orchester, ein Concertino für zwei Harfen und Orchester. Hinzu kamen Fantasien und Variationen die sich deutlich an den italienischen Stil anlehnten. Ständig suchte er neue Ausrucksmöglichkeiten und zog dabei Nutzen aus der Erfindung der Doppelpedalharfe, die ab 1820 in Gebrauch kam. Berühmt ist seine Transkription auf Themen der Rossini-Oper „Moses“, die der berühmte Pianist Thalberg wiederum auf sein Instrument übertrug.

Nicanor Zabaleta, ein Harfenist der Gegenwart, setzte sich für das Lebenswerk von Elias Parish-Alvars ein und spielte das Konzert für Harfe und Orchester g-moll, op. 81 in den siebziger Jahren auf Tonträger ein.



Beitrag von Engelbert Hellen
Letzte Änderung am 21. Januar 2006