Lebenslauf von Hans Poser

Bild von Hans Poser Hans Poser (geb. am 8. Oktober 1917) kam 1946 im Alter von 29 Jahren nach Hamburg, wo er unter anderem bei Ernst Gernot Klussmann studierte. Bereits 1947 erhielt er eine Dozentur an der Sächsischen Schule für Musik und Theater in Hamburg, aus der 1950 die Staatliche Musikhochschule hervorging. 1962 wurde er zum Professor ernannt und leitete von 1968 an noch zwei Jahre lang die Abteilung Komposition und Theorie.

Ein Blick in das umfangreiche Werkverzeichnis lässt gleich das starke Engagement Hans Posers für die Kinder- und Jugendmusik erkennen. Allein 15 Kinderspiele wurden von ihm vertont, eine Reihe gern gesungener und gespielter Kinderlieder stammen aus seiner Feder, und nicht zuletzt die leicht spielbare Kammermusik wie die Rendsburger Tänze für Streich- oder Blockflötenquartett und die Wandsbeker Tänze sind ein Beleg dafür.

Kompositorisch trat Hans Poser nicht die Nachfolge Schönbergs und Weberns an, seine Ästhetik ist Paul Hindemith und der sich um den Frankfurter formierenden Komponistengeneration der Nachkriegszeit verpflichtet.

Mit dem im Exil lebenden Hindemith stand Poser während des Krieges in engem Kontakt. Insbesondere in der Vokalmusik versuchte Poser, festgefahrene Stilmittel aufzubrechen. Nach seinen eigenen Worten ging es ihm beispielsweise in seinem Requiem von 1966 darum, "keine Fugen, keine Reihen, keine Choräle" zu komponieren. Das Festhalten an der Tonalität ließ Poser in unmittelbare Nähe zu Komponisten wie Orff, Britten und Strawinsky treten.
Letzte Änderung am 1. Mai 2004