Lebenslauf von Louise Reichardt
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Als zweites Kind des Hofkapellmeister und Komponisten Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) und dessen Ehefrau Juliane Benda (1752-1783), die auch Komponistin und Sängerin war, wurde Louise Reichardt am 11. April 1779 in Berlin geboren. Die Familie siedelte nach der Entlassung Johann Friedrich Reichardts aus dem königlichen Dienst nach Halle an der Saale über, wo sie auf dem Gut Giebichenstein lebte. Gut Giebichenstein war ein Sammelpunkt für viele bekannte Persönlichkeiten wie Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Achim von Arnim, die Brüder Grimm, Ludwig Tieck, Johann Wolfgang von Goethe u.v.m. Louise, die nie einen kontinuierlichen Unterricht genoss, brachte sich das Gitarren- und Klavierspiel selbst bei. Mit ihrer wunderbaren Stimme gab sie Konzerte in Giebichenstein, wo sie in Anwesenheit von Goethe Lieder ihres Vaters nach Texten von Goethe sang und sich selbst dazu auf der Harfe begleitete. Im Jahr 1800 erschienen erste Kompositionen von ihr, die von der Kritik als feinfühlig und von fundierter literarischer Kenntnis beschrieben wurden. Achim von Arnim und ihr Vater Johann Friedrich Reichardt förderte das Liedschaffen von Louise Reichardt, indem sie Lieder von ihr in Zeitschriften veröffentlichten und so auf die junge Komponistin aufmerksam machten. Louise gab Gesangsunterricht und leitete einen Chor um die Familie finanziell zu unterstützen. Im Jahr 1808 wurde Johann Friedrich Reichardt vorrübergehend Hofkapellmeister in Kassel, wo er ein Jahr mit der Familie lebte um dann 1809 wieder nach Giebichenstein zurückzukehren. Gegen Ende des Jahres 1809 zog Louise Reichardt nach Hamburg, wo sie sehr erfolgreich Musikunterricht gab. 1814 eröffnete sie eine Singschule und gab Klavierunterricht. Sie wollte ihre Unterrichtstätigkeit in England fortsetzen und reiste im Jahr 1819 nach London. Ihr labiler Gesundheitszustand zwang sie jedoch, wieder nach Hamburg zurückzukehren. Louise Reichardt starb am 17.11.1826, im Alter von 47 Jahren in Hamburg. Sie komponierte ca. 80 Lieder die in mehreren Liedsammlungen veröffentlicht wurden. Isolde Weiermüller-Backes |
Letzte Änderung am 3. August 2014