Lebenslauf von Martin Scherber

Bild von Martin Scherber Der Komponist, am 16.1.1907 als Sohn des ersten Bassisten vom städtischen Opernorchester in Nürnberg geboren, studierte an der Akademie der Tonkunst in München und war anschließend als Opernkapellmeister und Chordirektor in Aussig tätig. Später machte er sich selbstständig und wirkte als unabhängiger Musiklehrer und Freischaffender in seiner Heimatstadt.

Hier entstand um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts sein musikalisches Lebenswerk. Er praktizierte in einer Zeit, wo die Musik durch Ausexperimentieren sensueller und intellektueller Aspekte ganz andere Wege ging, den "inneren Weg". Hier fand er musikalische Quellen, die unabhängig von konstruktiven Vorgaben, reich an Leben sprudelten, die menschlichen Intensionen der Klassiker fortzuführen gestatteten und sich trotz aller Vielfalt und Gegensätze in tonaler Sprache zum Ausdruck brachten. So sind seine Symphonien auf dem Prinzip der Metamorphose - dem Grundgesetz alles Lebens - aufgebaut und erscheinen der Form nach als einheitlich gegliederte musikalische Organismen.

Seine besondere Liebe galt der Improvisation - eine Fähigkeit, in innerer Ruhe aktiv, schöpferische Kräfte zur Geburt zu bringen.

Im Mai 1970 wurde er durch einen Unfall - ein Betrunkener fuhr ihn zusammen - an der weiteren Ausübung seiner Tätigkeit gehindert. Er starb am 10.1.1974 an den schweren Unfallfolgen.



Beitrag von Friedwart M. Kurras
Letzte Änderung am 7. August 2004