Lebenslauf von José Serrano

Bild von José Serrano Ersten Musikunterricht erhielt José vom Vater, der die Musikkapelle von Sueca leitete. Bereits mit 12 Jahren spielte er Violine und Gitarre. Dann begann José Serrano Simeón - wie sein vollständiger Name lautete - ein systematisches Musikstudium mit Schwerpunkt Komposition und Klavier am Konservatorium von Valencia bei Salvator Giner. Nach beendetem Studium verlegte er seinen Wohnsitz nach Madrid, einem Zentrum musikalischer Vielfalt, ohne sich dort richtig wohlzufühlen. Wirtschaftlich nicht abgesichert, schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch.

Die Wende brachte die Bekanntschaft mit dem berühmten Manuel Ferdandez Caballero. José assistierte dem fast erblindeten Künstler, sein Alterswerk „Gigantes y Cabezudos“ fertigzustellen. Im Jahre 1898 gelangte es zur Aufführung.

Den Beginn José Serranos Karriere als Komponist begann zu Anfang des neuen Jahrtausends. Die Librettischmiede der Brüder Joaquin und Serafin Alvarez Qintero überließ ihm einen wirksamen Einakter zum Vertonen. Es war das Stück „El motete“. Der Bann war gebrochen. Das Brüderpaar versorgte den Komponisten mit einem weiteren Einakter. Zur Vertonung kam 1903 „Die Maurenkönigin“ und erlebte die Uraufführung in Madrid. Carlos Arniches, auf satirische Possen aus dem Alltag spezialisiert, lieferte den Stoff zur Zarzuela „Das Leid der Liebenden“, realisiert 1905. „Alma de Dios“, eines seiner beliebtesten Stücke, hatte 1907 Premiere.

Serranos Werke tendieren zum einfachen Volkstheater und sind aufgeladen mit dramatischer Emotion. Seine Melodien verwendeten die Ausdruckswerte heimischer Folklore mit maurischem Einschlag und lehnten sich auch an die heimische Zigeunermusik an. Er wusste um seine begrenzten technischen Fähigkeiten und hielt seine Harmonien und Instrumentierungen bewusst einfach. Seine starke Seite ist der theatralische Instinkt, die Herzen der Menschen zu rühren. Den Verismo-Einschlag hatte er bei Puccini abgeschaut.

Serrano gilt als Nachfolger von Federico Chueca. Von Manuel de Falla wurde der geniale Meister bewundert. Fast alle seine Werke (bis etwa 1910) sind Einakter - etwa 50 an der Zahl! Danach wurden die Bühnenwerke abendfüllend. Sein letztes Opus sollte die Oper „La venta de los gatos“ werden. Der Tod ließ es nicht mehr zu. José Serrano starb mit 67 Jahren.



Beitrag von Egelbert Hellen
Letzte Änderung am 16. Juli 2011