Lebenslauf von Heinrich Strecker

Bild von Heinrich Strecker "Der bekannte Wiener Liederkomponist, am 24. Februar 1893 in Wien geboren, hat die Bodenständigkeit seiner Melodien, das quellend Frische seiner Kompositionen einem tiefen Heimatgefühl zu danken. Obwohl in Spa in Belgien erzogen, kam er im Jahre 1910 nach Wien zurück, erfüllt von dem festen Willen und berufen durch ein ungewöhnliches Talent, dem sterbenden Wien neues Leben, neue Schwungkraft zu verleihen. Umfassendes musikalisches Wissen vereint sich in ihm mit dem Ideenreichtum einer wahrhaft ursprünglichen Begabung. Seit seinem ersten Hervortreten in der Öffentlichkeit im Jahre 1917, hat Heinrich Strecker eine lange Reihe der vielgesungensten Lieder geschaffen. Seine Verwachsenheit mit dem großen Orchester hat Strecker, der selbst mehrere Instrumente ausgezeichnet beherrscht, auch schon in umfangreicheren musikalischen Werken bewiesen und es besteht wohl auch kein Zweifel, daß wir von diesem jungen unverbrauchten Künstler noch manche Überraschung zu erwarten haben. Wenn je auf einen Musiker das Wort 'populär' passt, dann auf Heinrich Strecker, dessen Melodien das Volk der Vorstadt zu den seinen macht, die aber auch mitten zwischen modernen Rhythmen der mondainen Lokale immer wieder aufklingen."

Mit diesen Worten beschrieb ihn einer seiner Textdichter, Joe Gribitz, 1926 in der Zeitschrift "Das Musik-Magazin" (1.Jg. H.2; Februar 1926). Neben zahlreichen Wienerliedern (z.B. "Grüß mir die Stadt der Lieder", "Auf der Lahmgruab´n, da steht a altes Haus", "Drunt' in der Lobau", "Das war in Petersdorf" u.v.a.) komponierte er auch Tanz-, Unterhaltungs- und Filmmusik sowie Operetten: "Mädel aus Wien" (Libretto Gribitz u. F. Gerold, UA 21.12.1931 Wiener Bürgertheater), "Der ewige Walzer" (Libretto Bruno Hardt-Warden und Rudolf Köller, UA 18.5.1938 Wiener Volksoper) und das Singspiel "Ännchen von Tharau" (Libretto Bruno Hardt-Warden; UA 8.2.1940 Raimundtheater, Wien).



Beitrag von Andreas Sperlich
Letzte Änderung am 27. Juni 2004