Lebenslauf von Jean-Louis Tulou

Bild von Jean-Louis Tulou Jean-Louis TULOU wurde im gleichen Jahr wie C. M. v. Weber und Kuhlau in Paris geboren, sein Vater war Fagott-Professor am Conservatoire, und Jean-Louis trat schon als zehnjähriger als Schüler ins Conservatoire ein. Bei den jährlichen Wettbeweben des Conservatoire wurde ihm wegen seiner Jugend der erste Preis zunächst vorenthalten, aber schon mit knapp 15 Jahren galt er als er beste lebende französische Flötenspieler. 1804 trat Tulou als erster Flötist in das Orchester der Italienischen Oper ein, widmete sich in den folgenden Jahren aber auch der Jagd und der Malerei. 1813 wurde er Nachfolger seines Lehrers an der Großen Oper und konnte schließlich auch den mit ihm konkurrierenden Flötisten Louis Drouet in der Publikumsgunst übertrumpfen. Als Anhänger der Republik gab er 1822 seine Stellung auf, wurde jedoch 1826 wieder an die Oper zurückberufen. 1829 erhielt er eine Professur am Konservatorium Paris. Nach der Pensionierung 1856 übersiedelte er nach Nantes.

Tulou widersetzte sich der Einführung der neu entwickelten Böhmflöte am Pariser Konservatorium, von deren klanglichen Eigenschaften er nicht überzeugt war, und blieb den konischen, 4- bis 5-klappigen Modellen treu.

Tulou hinterließ etwa 130 Kompositionen, die hauptsächlich seinem Instrument gewidmet sind, darunter 15 "Grand Solos", die für die jährlichen Konservatoriumswettbewerbe entstanden. Als sein op. 100 erschien 1835 das Lehrwerk "Méthode de flûte".



Margit Kopper
Letzte Änderung am 13. Januar 2011